Berlin (dpa) - Jan Ullrich hat keine Angst vor Konkurrenz im eigenen, prominent besetzten T-Mobile-Team.
Wenn er die Tour de France im kommenden Jahr zum zweiten Mal nach 1997 gewinnen wolle, müsse er «der beste Fahrer der Welt sein. In dem Fall ist klar, dass ich dann auch der stärkste Fahrer im T-Mobile-Team bin», sagte der 30-jährige Olympiasieger in einem Interview mit dem Wochenblatt «Mallorca-Zeitung». Auf der spanischen Ferieninsel hält sich Ullrich zu einem Trainingslager auf.
Spezielle Konkurrenz von seinem kasachischen Freund Alexander Winokurow, der in diesem Jahr mit Rang drei in Paris in den Kreis der potenziellen Toursieger vorgestoßen war, erwartet Ullrich nicht: «Winokurow hat mir versichert, dass mich die Mannschaft braucht.» Ullrich spüre den Druck der Verantwortung, die Tour in seinem siebenten Anlauf gewinnen zu müssen. Im Verlauf der vergangenen Frankreich-Rundfahrt, die der Wahl-Schweizer zum fünften Mal als Zweiter beendet hatte, und die zum fünften Mal in Folge von Lance Armstrong gewonnen wurde, hätte Ullrich gespürt, «dass noch mehr Kraft und Energien in mir stecken, als ich gedacht hätte».
Ullrich war auch von der neu gegründeten Profimannschaft der Balearen, die sich im März 2004 in Berlin präsentieren wird, umworben worden. Das Team, das sich größtenteils aus Mitgliedern der aufgelösten Banesto-Mannschaft, aber auch aus Fahrern der ehemaligen Ullrich-Equipe Bianchi zusammensetzt, stellt sich im Rahmen der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) zwischen dem 12 und 18. März vor. Das erklärte Joan Flaquer, Tourismus-Minister der Balearen, in Berlin. Die geplante Verpflichtung Ullrichs im Herbst war nach Aussage des gebürtigen Rostockers an «fehlenden finanziellen Garantien» gescheitert.