Bellinzona (dpa) - Jan Ullrich rechnet noch fest mit seinem ersten Gesamtsieg bei der Tour de Suisse, die in Lugano mit einem 25,6 Km langen Einzelzeitfahren zu Ende geht.
Obwohl er nach der schweren Bergetappe in Malbun im Fürstentum Liechtenstein vom ersten auf den dritten Platz zurückgefallen ist, kündigte der 30-jährige Olympiasieger an: «Am Sonntag wird's noch mal spannend, die Zeitunterschiede sind so, dass ich es noch schaffen kann.» Vom neuen Spitzenreiter Fabian Jeker (Schweiz) trennen ihn vor der 8. Etappe, von der keine großen Veränderungen erwartet werden, 32 Sekunden, vom Zweitplatzierten Georg Totschnig (Österreich) 24 Sekunden.
«Seine Chancen sind gut. Ich habe eigentlich mehr Angst vor Totschnig als vor Jeker», meinte sein Betreuer Rudy Pevenage. Auf dem weitgehend flachen Kurs von Lugano, wo 1996 Weltmeisterschaften stattfanden, rechnet Ullrich damit, pro Kilometer rund zwei Sekunden auf die Spitzenfahrer gutmachen zu können. Damit hätte er das Gold-Trikot, das er nach sechs Tagen abgeben musste, zurückerobert.
Ein Sieg in der Schweiz fehlt in Ullrichs Sammlung noch. «Die Tour de Suisse ist eine der vier großen Rundfahrten - ein Sieg wäre schön», meinte der T-Mobile-Kapitän, der im Hinblick auf eine Top-Verfassung für die in zwei Wochen in Lüttich beginnende 91. Tour de France weitere Fortschritte gemacht hat.