Berlin (dpa) - Radprofi Jan Ullrich erwartet für die kommende Tour de France ein noch härteres Duell mit dem fünfmaligen Sieger Lance Armstrong als in diesem Jahr.
«Lance nennt mich seine größte Motivation. Er konzentriert sich ganz auf das Duell, er liebt diesen Kampf Mann gegen Mann», sagte Deutschlands «Sportler des Jahres 2003» dem Magazin «Stern».
Der Texaner brauche ihn als Rivalen, um sich zu motivieren, Ullrich meinte dagegen, er brauche Armstrong nicht. So gesehen sei er selbst sein größter Gegner, erklärte der 30-Jährige. Er habe sich nach dem Jahr Pause verändert, könne sich jetzt aber besser schinden. Die Äußerung von Armstrong, Ullrich sei der Favorit, weil sein bestes Jahr vor ihm liege, nannte der diesjährige Tour-Zweite «typisch für Lance». Als fünfmaliger Tour-Sieger könne er den Druck jedoch nicht bei ihm abladen. «Aber eine gezielte Ruhestörung ist das schon. Er fühlt wohl, dass ich ihm gefährlich werde», erklärte Ullrich, der im kommenden Jahr für das Team T-Mobile fährt.
Ullrich betonte erneut, er erwarte, dass die neue Teamführung mit ihm anders umgehen werde als beim Team Telekom. Er gestand aber auch eigene Fehler ein: «Ich habe ihnen gesagt: Ich bin ein anderer geworden, ihr seht, wenn ihr mir meine Freiheiten lasst, dann bringe ich meine Leistungen.» Es sei nicht mehr nötig, einen Aufpasser zu schicken, der schaue, ob er wirklich zum Training fahre. «Die Teamführung weiß, dass ich mich gewandelt habe.»