Verbier/Schweiz (dpa) - Jan Ullrich geht als Zweiter der Gesamtwertung auf die schwere Schluss-Etappe bei der 69. Tour de Suisse. Auf der vorletzten Etappe über 162 Kilometer zwischen Lenk und dem 1523 Meter hohen Verbier bewies der T-Mobile-Kapitän wiederum Kletter-Qualitäten.
Er kam mit der ersten Verfolgergruppe 1:20 Minuten hinter einigen Ausreißern ins Ziel. Der Sieg am Verbier ging an den Spanier Pablo Lastras, der sich einige Kilometer vor dem Zielpass aus einer Spitzengruppe gelöst hatte. Hinter dem Spanier Carlos Barredo kam Gerolsteiner-Profi Fabian Wegmann aus Münster zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag auf einen hervorragenden dritten Platz.
«Ich habe mich heute über die Schmerzgrenze hinweg gequält. Ich bin sehr froh, denn ich weiß: Die Form für die Tour de France stimmt», sagte Wegmann, der sich bei einem Sturz zwei Tage zuvor Verletzungen an Ellbogen und Knie zugezogen hatte. «Die Verletzungen waren nicht so schlimm, ich habe sie heute kaum gespürt», fügte der Münsteraner hinzu.
Im Gesamtklassement verteidigte der Australier Michael Rogers das Gelbe Trikot mit 20 Sekunden Vorsprung vor Ullrich. Wie Alessandro Tegner, der Pressesprecher der belgischen Quick-Step-Mannschaft, in der Schweiz bekannt gab, wird der 25-jährige Rogers im kommenden Jahr voraussichtlich zu T-Mobile wechseln und dann an Ullrichs Seite fahren. Ein T-Mobile-Sprecher bestätigte das Interesse an dem Zeitfahr-Weltmeister, der Wechsel sei aber noch nicht perfekt.
Bereits nach wenigen Gebirgs-Kilometern hatten sich Ausreißer-Grüppchen gebildet, die später zu einer Fluchtgruppe verschmolzen, die auf der Strecke bei sommerlichen Temperaturen ihren Vorsprung auf das Feld auf fast sieben Minuten ausbaute. Am Anstieg auf den Verbier, bei dem über 1100 Höhenmeter zu überbrücken waren, fiel die ursprünglich 13-köpfige Gruppe, in der auch Wegmann und der Italiener Daniele Nardello vom T-Mobile-Team fuhren, auseinander.
Zur achten Etappe waren am Morgen mit Bernhard Eisel (Österreich) und Robby McEwen (Australien) zwei Etappensieger der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt nicht mehr angetreten. Sie schonen ihre Beine für die Tour de France.