Berlin (dpa) - Der selbst in die Fuentes-Doping-Affäre verwickelte Radprofi Jörg Jaksche hält Jan Ullrich für unschuldig und ist «jederzeit» zu einem DNA-Test bereit.
Das sagte der 30-jährige Ansbacher, der nach zehnmonatiger Zwangspause sein erstes Rennen für seinen neuen Rennstall Tinkoff in Italien bestritt, in einem Interview mit dem Internetanbieter «Sport.1». Jaksche geht auch sicher davon aus, dass der ebenfalls verdächtigte Giro-Gewinner Ivan Basso (Italien) bei der Tour de France am 7. Juli in London an den Start gehen wird, obwohl sich Tour-Direktor Christian Prudhomme am Wochenende erneut für ein Startverbot stark machte.
«Es tut mir sehr leid, dass die Person Jan Ullrich derart niedergemacht wurde. Ich glaube nicht, dass er betrogen hat. Ich habe Infos von allen möglichen Seiten - es kursieren unfassbare Gerüchte, die Jans Unschuld zum Inhalt haben, sie klingen plausibel. Der Betrug wurde ihm nicht nachgewiesen», sagte Jaksche über seinen früheren Team-Kollegen bei Telekom, der inzwischen zurückgetreten ist und dem nachgewiesen wurde, dass die bei Fuentes gelagerten und ihm zugerechneten Blutbeutel tatsächlich Ullrichs Blut enthielten.
Jaksche bot dem Weltverband UCI bereits vor Wochen an, sich testen zu lassen und hat keine Angst vor Konsequenzen. «Dieser Sache kann ich locker entgegen sehen. Wie sonst könnte ich meine Einwilligung zu einem DNA-Test geben? Hätte ich kein reines Gewissen, würde ich den Abgleich erst gar nicht provozieren, ihn viel mehr verhindern. Ich bin jederzeit dazu bereit. Sobald die UCI die Unterlagen aus Spanien hat, wird das auch passieren», erklärte der lange Franke, der Bassos Tour-Start trotz drohender, weiterer Ermittlungen für sicher hält: «Dafür werden seine Sponsoren sorgen. Nike ist Bassos persönlicher Hauptsponsor und offizieller Partner der Tour.»