Loudenvielle (dpa) - Der Welt-Radsportverband (UCI) will die Vorwürfe gegen den dänischen Profi Michael Rasmussen über einen Schmuggelversuch von Dopingstoff unter die Lupe nehmen.
Noch am 23. Juli wolle der Verband prüfen, ob der amerikanische Mountainbike-Fahrer Withney Richards dazu gehört werden soll, sagte die UCI-Dopingbeauftragte Anne Gripper. Richards, ein früherer Freund des Trägers des Gelben Trikots der Tour de France, hatte erklärt, dass Rasmussen versucht habe, ihn als Kurier für ein nicht zugelassenes Hämoglobin-Präparat zu missbrauchen.
Rasmussen habe ihn 2002 gebeten, ein Paket, in dem angeblich Sportschuhe gepackt waren, von den USA nach Italien zu bringen. Er habe das Paket geöffnet und dabei Beutel mit einem Hämoglobin-Präparat entdeckt, das für Blutdoping eingesetzt wird. Er habe die Beutel weggeworfen und später Rasmussen zur Rede gestellt.
In einer E-Mail habe Richards nun erklärt, er sei bereit, der UCI weitere Einzelheiten zu liefern, sagte die Australierin Gripper weiter. Mit ihrem Rechtsberater wolle sie analysieren, wie die UCI damit umgehen soll. UCI-Präsident Pat McQuaid hatte eine genaue Prüfung des Verdachts gefordert. «Egal, was wir unternehmen, wir müssen die Rechte der Fahrer sicherstellen, bevor wir Disziplinarmaßnahmen ergreifen», betonte Gripper.
Richards hatte seine Vorwürfe gegen Rasmussen in einem Interview bekannt gegeben. Kurz davor hatte der dänische Radsportverband Rasmussen wegen Doping-Vergehen von der Nationalmannaschaft ausgeschlossen. Trotz der Anschuldigungen hatte die Tour beschlossen, Rasmussen im Rennen zu belassen.