Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI wird den weiteren Test der Scheibenbremsen im Straßenradsport mit sofortiger Wirkung ausetzen. Man folge damit dem Aufruf der Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels (AIGCP) und reagiere damit auf die schwere Schnittverletzung von Francisco Ventoso (Movistar), die er sich bei einem Sturz beim Klassiker Paris-Roubaix durch eine Bremsscheibe zugezogen hatte. Dies teilte die UCI jetzt mit.
Die UCI wolle nun die intensiven Beratungen zu diesem Thema mit der Material-Kommission des Verbandes fortführen. Teil dieser Kommisson sind Vertreter der Teams, Fahrer, Mechaniker, Fans, Kommissäre und die Fahrradindustrie.
Man bekräftigte zudem noch einmal, dass die Sicherheit der Fahrer stets im Vordergrund stünde und immer eine absolute Priorität bleibe.
Zuvor hatte Francisco Ventoso in einem offenen Brief betont: «Scheibenbremsen hätten niemals ins Peloton gebracht werden dürfen, zumindest nicht so, wie wir sie derzeit kennen.» Zudem bezeichnete der verletzte Spanier die Bremsscheiben als «riesige Messer, Macheten» und erklärte in seinem Brief, dass mit Nikolas Maes (Etixx-Quick Step) offenbar noch ein weiterer Rennfahrer durch eine Bremsscheibe am Knie verletzt wurde.
Die ersten Tests von Scheibenbremsen wurden im August und September 2015 durchgeführt. UCI WorldTeams hatten die Möglichkeit, bei zwei Rennen ihrer Wahl, Rennräder mit Scheibenbremsen zu testen. Nach eingehenden Gesprächen mit den Beteiligten, entschied sich die UCI, Fahrern aller Profiteams (WorldTour- und Professional-Continental-Teams) die Benutzung von Scheibenbremsen 2016 zu gestatten und ihre Verwendung im Laufe des Jahres zu beobachten.
Movistar-Profi Ventoso von Scheibenbremse verletzt