Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI hat den Russen Nikita Kamaev als Mitglied der Anti-Doping-Kommission suspendiert. Die UCI reagierte damit auf die Enthüllungen um die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA), dessen Geschäftsführer Kamaev ist, der seit 2013 auch Teil der Anti-Doping-Kommission der UCI war. Dies bestätigte die UCI gegenüber «Cyclingnews».
Die RUSADA war von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) suspendiert worden, weil sie offenbar in die Dopingmachenschaften des russischen Leichtathletik-Verbandes verwickelt ist. Im Zuge dessen wurde auch das von der WADA akkreditierte russische Anti-Doping-Labor in Moskau geschlossen.
Eine unabhängige Untersuchungskommission der WADA hatte ein gewaltiges Doping-System in der russischen Leichtathletik aufgedeckt. So wurden Athleten zum Beispiel vor Dopingkontrollen außerhalb des Wettkampfs gewarnt, vor Wettkämpfen im Ausland getestet, um dort positive Dopingproben zu verhindern und war ein Athlet positiv gestestet worden, so bezahlten dieser dafür, damit die Dopingproben verschwanden und um weiter an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen.
«Nach den Veröffentlichungen der Unabhängigen Kommission und der Entschluss der WADA die RUSADA zu suspendieren, waren wir uns einig, dass wir Herrn Nikita Kamaev von seinem Engagement in der UCI Anti-Doping-Kommission bis auf weiteres suspendieren. Die UCI wird zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Kommentar abgeben», so ein Sprecher der UCI gegenüber «Cyclingnews».
Von der Athleten-Kommission der WADA wurde bereits gefordert, die Untersuchungen auf den Rest des russischen Sports auszuweiten und auch der Kommissions-Bericht deutet an, dass das russische Doping-System über die Leichtathletik hinausgehen könnte. UCI-Präsident Brian Cookson äußerte in der vergangenen Woche jedoch sein Vertrauen in den Russischen Radsportverband. Dessen Vorsitzender ist Igor Makarov, der auch einen Platz im UCI Management Komitee hat.