Berlin (dpa) - Der Präsident des Welt-Radsportverbandes UCI hat im Fall Lance Armstrong in Aussicht gestellt, die Strafen der US-Anti-Doping-Agentur USADA zu übernehmen.
UCI-Chef Pat McQuaid sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Verband würde nur Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen, falls die USADA-Entscheidung und deren Unterlagen dazu ernsthaften Anlass geben sollten. Die Unterlagen seien zwar noch nicht eingetroffen, allerdings rechnet McQuaid damit, dass die UCI sie bald erhält und am 19. und 20. September über den Fall beraten kann.
Die USADA hatte den siebenfachen Tour-de-France-Sieger Armstrong lebenslang gesperrt und ihm alle Erfolge seit 1998 aberkannt. Nach USADA-Ansicht ist Armstrong schuldig, systematisch gedopt zu haben, was der Texaner weiter bestreitet. Allerdings hatte der 40-Jährige seine Strafe hingenommen und nach der Urteilsverkündung erklärt, nicht weiter gegen die Vorwürfe kämpfen zu wollen.
Armstrongs ehemaliger Teamkollege und geständige Dopingsünder Tyler Hamilton hatte in seinem am Mittwoch in den USA erschienenen Buch «The Secret Race» bisher öffentlich geäußerte Anschuldigungen gegen Armstrong erhärtet und erweitert. «Es gibt nichts Neues», meinte UCI-Präsident McQuaid zu dem Buch.