Aigle (dpa) - Auch sieben Wochen vor der Präsidiumswahl ist weiter unklar, ob der amtierende UCI-Chef Pat McQuaid für eine angestrebte Wiederwahl aufgestellt wird.
Nachdem sein irischer Landesverband die Nominierung zurückgezogen hatte, hofft der 63 Jahre alte Präsident des Welt-Radsportverbandes weiter auf Swiss Cycling.
Der Schweizer Verband hatte den wegen angeblicher Verstrickungen in die Doping-Affäre Armstrong umstrittenen McQuaid als Kandidat benannt. Jetzt haben aber nach Informationen der «Neuen Zürcher Zeitung» drei Swiss-Cycling-Mitglieder Klage gegen die Nominierung durch den Vorstand eingereicht, weil sie dessen Rechtmäßigkeit anzweifeln. Ein Schiedsgericht soll am 22. August die Klage verhandeln.
Aber McQuaid hat einen weiteren Trumpf im Ärmel, falls ihm auch die Schweiz die Unterstützung versagt. Eine fragwürdige Statutenänderung soll den Iren vor der Abwahl am 27. September auf dem UCI-Kongress in Florenz bewahren. Der Verband von Malaysia brachte den Vorschlag ein, dass unabhängig von den Interessen des jeweiligen Heimatlandes zwei Verbände für die Nominierung eines Kandidaten ausreichen.
Wie die UCI im Vormonat mitgeteilt hatte, habe McQuaid die Unterstützung der Verbände aus Thailand und Marokko sicher. McQuaids einziger Gegenkandidat Brian Cookson aus Großbritannien hatte die Vorgehensweise als «Peinlichkeit für den Radsport» kritisiert. Es sei der «nackte Versuch, die Statuten mitten im Wahlprozess zu ändern».