Kopenhagen (dpa) - Der Präsident des Internationalen Radsportverbandes UCI, Pat McQuaid, befürchtet, dass die neuen Erkenntnisse über den spanischen Dopingskandal für die diesjährigen großen Rundfahrten zu spät kommen.
Es sei nicht genügend Zeit, das 6000 Seiten umfassende Material auszuwerten, um den Start von belasteten Profis bei der Tour de France zu verhindern, sagte der UCI-Präsident in Kopenhagen. Insgesamt sollen 107 Rennfahrer in das Dopingnetzwerk um den spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes verstrickt sein.
McQuaid sprach die Hoffnung aus, dass die Unterlagen bald zur Verfügung stehen, bezweifelt aber eine schnelle Aufarbeitung. «Es ist beim besten Willen unmöglich, das vor Ende des Jahres zu schaffen», sagte der UCI-Präsident. Er hatte in einem Brief an die spanische Regierung um Unterstützung gebeten. Die UCI habe noch keine Kenntnis von den 49 neuen Namen, die in die Affäre verstrickt sein sollen. «Wir wissen nichts von 49 Namen, weil wir die Akten nicht gesehen haben», fügte McQuaid hinzu.
Er stimme aber mit den Tour-Organisatoren darin überein, dass es besser wäre, wenn die verdächtigten Fahrer nicht bei der am 7. Juli beginnenden Tour de France teilnehmen würden. Die Tour- Veranstalter hatten die Teams aufgefordert, keine Fahrer zu nominieren, die in die Affäre verstrickt sind.