Berlin/Aigle (dpa) - Der internationale Radsport-Verband UCI wartet immer noch auf Dokumente des im Moment gesperrten deutschen GS I-Rennstalls Coast. «Seit Freitag haben wir von Coast keine Nachricht. Wir warten weiter auf die von uns geforderten Unterlagen. Deshalb bleibt die Sperre bestehen», sagte auf dpa-Nachfrage Alain Rumpf, der bei der UCI als Manager für den Profi-Straßen-Radsport zuständig ist.
Coast-Sprecher und Ex-Profi Marcel Wüst erklärte dazu: «Es besteht kein Grund mehr für eine Sperre - alle Dokumente sind geschickt.» Die unter besonderer UCI-Beobachtung stehende Mannschaft des Essener Textil-Unternehmers Günther Dahms soll die Zahlung an seine Angestellten noch nicht lückenlos nachgewiesen haben.
Laut Rumpf hätte sich noch kein Coast-Profi nach der Möglichkeit eines Team-Wechsels bei der UCI erkundigt. «In diesem Fall müssten die Fahrer einen Antrag an uns stellen. Das ist aber noch nicht passiert. Vielleicht wäre das auch noch ein wenig zu früh. Wenn die Unterlagen kommen, können wir ziemlich schnell prüfen und dann entscheiden, ob die Sperre aufrechterhalten oder aufgehoben wird», sagte Rumpf.
Inzwischen scheint klar, dass sich Jan Ullrich und sein Management um einen neuen Arbeitgeber bemühen werden, wenn die Sperre nicht bis spätestens Ende dieser Woche aufgehoben ist. Das finanzstarke Schweizer Phonak-Team, das noch drei offene Fahrer-Stellen hätte, und die dänische CSC-Formation gelten theoretisch als Favoriten.