Aigle (rad-net) - Der Radsport-Weltverband UCI hat die Regeländerungen veröffentlicht, die ab 1.1.2018 in der Disziplin Mountainbike wirksam werden. An der Vergabe von Weltranglistenpunkten wurde etwas gefeilt, die Bedingungen für die Registrierung als UCI-Team justiert und auch im Downhill wurde was verändert. Das Wichtigste hier zusammengefasst.
Die bedeutendsten Regeländerungen betreffen wohl die bereits bekannten Modalitäten der Short Track-Rennen im Weltcup, über die wir bereits berichteten. Ansonsten wird unter anderem Folgendes passieren:
Weltranglistenpunkte
Die Junioren nehmen ab 1. Januar die Weltranglisten-Punkte mit in die U23-Kategorie, die sie bei Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen haben. Damit muss wenigstens ein Teil nicht mehr ganz bei Null anfangen.
In die Kalkulation der Weltrangliste zählen künftig nur noch die besten fünf Eintages-Rennen der HC-Kategorie. Diese Beschränkung wurde nötig, weil es inzwischen deutlich mehr Wettbewerbe in dieser Kategorie gibt. In der Kategorie C1 und darunter gab es schon bisher entsprechende Beschränkungen. Außerdem werden künftig aus Etappenrennen nur noch die drei besten Punkte-Ergebnisse gezählt, egal ob SHC-Status, C1 oder C2. Das bedeutet, dass das Ansammeln von Zählern durch die punkteträchtigen Etappenrennen etwas eingedämmt wird. Da scheint der UCI ein Ungleichgewicht entstanden zu sein. Vor allem im Blick auf die Zweier-Etappenrennen wie Cape Epic, Andalucia Bike Race und so weiter macht das auch Sinn dem nicht zu viel Gewicht zu geben.
Die Punkte für die kontinentalen Meisterschaften wurden korrigiert. Anstatt wie bisher 200 bekommen etwa die Elite-Europameister nur noch 150 Zähler in der Weltrangliste gutgeschrieben. Und die Tabelle reicht auch nur noch bis Platz 30 und nicht mehr bis 40. Dagegen wurde die Dotierung der U23-Fahrer von 60 auf 75 angehoben. Ähnliches geschah für die nationalen Meisterschaften. Ein Deutscher Meister in der Elite bekommt jetzt anstatt 110 nur noch 100 Punkte, der U23-Titelträger aber anstatt 40 jetzt 50 Zähler.
Beim wieder eingeführten Eliminator-Weltcup werden jetzt Punkte wie in einem C2-Rennen verteilt. Anstatt C3 wie bisher. Sieger bekommen also 30 Punkte.
Teams
Als UCI MTB-Teams können im Ausdauerbereich (Cross-Country, Marathon, Eliminator) künftig nur noch Teams registriert werden, die im UCI Team-Ranking mindestens 75 Punkte aufweisen. Maßgeblich ist die UCI-Weltrangliste vom 31. Dezember des Jahres zuvor.
Die registrierten Teams können nun auch das Personal während der Saison nicht mehr beliebig wechseln. Zumindest nicht untereinander und außerhalb der im Anmeldeformular festgeschriebenen Transferperiode. Nur da kann eine Athletin oder ein Athlet einem UCI MTB-Team oder einem Elite-Team hinzugefügt werden.
Männliche U23-Fahrer, die einem UCI-Team angehören, können nun nicht mehr automatisch am Weltcup teilnehmen. Sie brauchen, wie alle anderen auch, 20 UCI-Punkte oder müssen vom Verband nominiert werden (6 pro Verband, bei Heim-Weltcups 12). Dagegen wird die bisherige Regel jetzt bei den U23-Damen angewandt. Die können bei Mitgliedschaft in einem UCI-Team auch ohne die 20 Punkte im Weltcup antreten.
Diverses
Im Ranking der UCI Marathon Serie wird es ebenfalls eine Änderung geben. Die Punkte werden zwar weiterhin nach der jeweiligen Marathon-WM auf Null gestellt. Das gilt aber nicht mehr für die Zähler, die bei der Weltmeisterschaft selber gewonnen wurden. Die bleiben dann bis zur nächsten WM drin. Damit thront die Weltmeisterin, der Weltmeister, künftig am Tag nach der WM auch in der Rangliste an Nummer eins. Das gilt aber erst ab nächstes Jahr.
Bei den Masters-Kategorien wurde auch eine Änderung niedergeschrieben. Alle Sportler über 30 Jahre, die eine Masters-Lizenz gelöst haben, dürfen in Rennen des internationalen Masters-Kalenders antreten - außer im laufenden Jahr noch im offiziellen UCI-Ranking erfasst. Das heißt im Grunde, dass die Masters-Zugehörigkeit mit dem ersten Weltranglistenpunkt hinfällig wird. Bis dato war das so für den Fall, dass jemand mit Masters-Lizenz etwa die Commonwealth Games oder Rennen der des internationalen Kalenders bestritten hat.
Downhill
Im Downill ist eine der wesentlichen Veränderungen, dass die Teilnehmerzahl für die Weltcup-Finalläufe der Herren von 80 auf 60 reduziert wurde. Und nur noch die besten zehn Herren der aktuellen Weltcup-Gesamtwertung sind vorqualifiziert, bei den Damen sind es nur noch fünf. Das bedeutet jeweils eine Reduzierung um die Hälfte. Beim ersten Rennen in Kroatien bleiben allerdings die ersten zehn Damen und die besten 20 Herren der Gesamtwertung 2017 geschützt.
Beim Weltcup-Finale werden die Punkte, die in der Qualifikation erzielt wurden, von den Punkten, die im Final-Lauf gewonnen werden, wieder abgezogen.
Bei den Downhill-Weltmeisterschaften werden nun auch Qualifikations-Läufe eingeführt. Bis dato gab es nur Trainingsläufe mit Zeitmessung.