Holzwickede (rad-net) - Der Titelverteidiger ist auch der große Favorit, wenn am 17. Juni in Unna der neue deutsche Straßenmeister der U23 ermittelt wird. Max Kanter vom Team Sunweb Development könnte auf der schnellen Zielgeraden von Unna erneut ins Meistertrikot sprinten.
Die Rennstrecke mit Start und Ziel am Schloss Opherdicke bei Holzwickede gilt mit ihren 83 Höhenmetern pro Runde (10,6 Km) als eher flach. Sie bietet allerdings nicht nur den Sprintern Chancen auf den Sieg, denn 900 Meter vor dem Ziel wartet eine achtprozentige kurze Rampe, die ein hartes Finale verspricht. Hier werden die letzten Attacken versucht, wer es nicht auf einen Sprint ankommen lassen will.
Die Titelkämpfe erinnern mit ihrem Namen Reinhold-Böhm-Gedächtnisrennen an den großen Radsportförderer aus Unna, der die Meisterschaft noch in seine Stadt holte, aber 2017 ganz plötzlich verstarb. Hans Kuhn ist nun hauptverantwortlich für das Rennen und erledigt seine Aufgaben aufgrund seiner langjährigen Erfahrung exzellent. So dürfen sich Sportler und Zuschauer auf perfekte Titelkämpfe freuen, denn der ausrichtende Verein, der RSV Unna, hat eine große Tradition als Veranstalter bedeutender Radrennen in und um Unna in Westfalen.
Erstmals wird diese deutsche U23-Straßenmeisterschaft zusammen mit der Schweiz und Luxemburg ausgetragen, die künftig immer im jährlichen Wechsel dieser drei Verbände eine Woche vor den Straßen-Meisterschaften der Elite-Klasse ausgefahren werden soll. Die daraus resultierenden größeren Starterfelder sollen die Attraktivität der Veranstaltung steigern. «Von dieser Kooperation werden alle profitieren: die Fahrer, die Verbände und die Ausrichter, weil sich die Qualität der Veranstaltung und das Leistungsniveau der Fahrer durch die höheren Anforderungen verbessern wird», sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping im Vorfeld der Titelkämpfe.
Bei den U23-Meisterschaften der letzten Jahre haben sich meist Fahrer durchgesetzt, die später auch eine erfolgreiche Profikarriere starteten: John Degenkolb siegte 2009 in Erfurt, Rick Zabel gewann 2012, Nils Politt 2014 und Pascal Ackermann 2016. Auch der Sieger in diesem Jahr wird kein Nobody sein.
Zu den Favoriten gehören neben dem bereits genannten Titelverteidiger auch Bundesliga-Spitzenreiter Jonas Rutsch vom Team Lotto-Kern Haus, Manuel Porzner vom Team Tirol Cycling oder auch Aaron Grosser vom Team Sauerland, der einen kleinen Heimvorteil genießt. «Durch die Teilnahme der Schweizer und Luxemburger wird das Rennen für die deutschen Fahrer weniger kalkulierbar und daher sicherlich sehr interessant», hofft Bundestrainer Ralf Grabsch auf einen spannenden Rennverlauf.
Der Startschuss des U23-Rennens erfolgt im 11:30 Uhr. Zuvor (Start 9 Uhr) gehen die Jedermänner auf den 10,6 Kilometer langen Rundkurs.