Düsseldorf (rad-net) - Jan Tschernoster vom rad-net ROSE Team ist Gesamtsieger der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» 2016. Beim letzten Wertungsrennen in Düsseldorf im Rahmen des «Race am Rhein» verteidigte er einen knappen Vorsprung vor Marcel Fischer (Racing Students). Dritter wurde Joshua Huppertz (Kuota-Lotto). Das letzte Wertungsrennen gewann Konrad Geßner (P&S Thüringen).
Gesamtsieger der Junioren wurde Niklas Märkl (LV Rheinland-Pfalz), während der Deutsche U19-Meister Felix Groß in Düsseldorf erfolgreich war.
Der Start der beiden Bundesliga-Rennen verzögerte sich, da die Polizei die Strecke zunächst nicht freigab, und so musste das Rennen kurzfristig auf zwei anstatt drei Runden und somit 92 Kilometer gekürzt werden. Durch die kurze Distanz gingen die Männer das Rennen sehr schnell an. Zwar gab es immer wieder Attacken aus dem Feld, aber keine Gruppe wurde weit weg gelassen und schon einige Kilometer vor dem Ziel war klar, dass die Entscheidung wohl im Sprint fallen würde.
Hier war Konrad Geßner, dessen Team auch die Tagesmannschaftswertung gewann, am schnellsten und verwies Aaron Grosser (Sauerland-NRW) und Robert Müller (Heizomat) auf die Plätze zwei und drei. Jan Tschernoster kam als Neunter ins Ziel und ließ dabei Marcel Fischer, der Zehnter wurde, hinter sich, was eine souveräne Verteidung der Spitzenposition im Gesamklassement für Tschernoster bedeutete.
Jan Tschernoster hatte ein hartes Wochenende hinter sich: Direkt im Anschluss an das Straßenrennen der U23-Klasse bei der Europameisterschaft in Plumelec (Frankreich) setzte sich der 20-Jährige zusammen mit Patrick Haller und Georg Zimmermann ins Auto und sauste nach Düsseldorf, um dort am Sonntagmorgen um 9 Uhr am Start des Bundesliga-Finales zu stehen. Aber es hat sich gelohnt: Tschernoster wurde mit dem Gesamtsieg belohnt. «Das war eine ganz schöne Strapaze. Ich hätte mir gewünscht, dass wir den Gesamtsieg bereits am Bilster Berg klargemacht hätten. Aber so wurde es noch mal eng und wir mussten in Düsseldorf noch einmal hart kämpfen», sagte der Gesamtsieger nach dem Rennen.
Das Finalrennen in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen war eigentlich so gar nicht nach dem Geschmack des jungen Rennfahrers aus Bergkamen, der mehr die anspruchsvollen Strecken mit den giftigen Steigungen liebt. «Die Erzgebirgs-Rundfahrt ist mein Lieblingsrennen», sagt Tschernoster, der seit der Zeitfahr-Prüfung in Cottbus, dem vierten von insgesamt acht Wertungsrennen, die Gesamtwertung anführte. «Eigentlich hatte ich die Bundesliga schon abgeschrieben nach dem ersten Rennen.» erzählt er. «In Cadolzburg bin ich nämlich gestürzt und habe nur sechs Punkte geholt.» Doch danach lief es gut für ihn: Platz zwei in der Erzgebirgs-Rundfahrt, volle Punktzahl bei der Deutschen Zeitfahrmeisterschaft in Streufdorf, weil Sieger Max Schachmann keinem Bundesliga-Team angehört und daher keine Punkte für die Jahreswertung bekam; zehnter Rang bei Cottbus-Görlitz-Cottbus, Sieg mit dem rad-net ROSE-Team beim Mannschaftszeitfahren in Genthin, Rang sechs am Bilster Berg und zum Abschluss Platz neun in Düsseldorf. Und so durfte er am Sonntag in Düsseldorf die Glückwünsche für den Gesamtsieg der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» entgegennehmen.
Am Ende hatte Jan Tschernoster 856 Punkte auf seinem Konto, 32 mehr als Marcel Fischer (824). Auf dem dritten Rang folgte Joshua Huppertz (Kuota-Lotto), der heute noch einmal ein paar Punkte gutmachen konnte und auf 810 Zähler kam. Die ersten drei Rennfahrer trennen damit nur 46 Punkte. Als Gesamtsieger in der Mannschaftswertung stand das Team Kuota-Lotto bereits vor dem letzten Rennen fest. Bester Nachwuchsfahrer war Florian Stork (Sauerland-NRW) und Fischers Teamkollege Jonas Tenbruck gewann sowohl die Sprint- als auch die Bergwertung.
Junioren: Märkl gewinnt im ersten U19-Jahr die Bundesliga
Souveräner Sieger in der U19-Wertung der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» wurde Niklas Märkl. Der 17-Jährige, der auch im kommenden Jahr noch der Junioren-Klasse angehören wird, konnte mit einem recht komfortablen Vorsprung in das abschließende Wertungsrennen gehen, bestätigte aber auch als Tagesdritter, dass er in diesem Jahr in der Bundesliga nicht zu schlagen war.
Für die Junioren stand von vornherein fest, dass ihr Rennen über 92 Kilometer gehen würde, so dass die Kürzung - abgesehen vom verspäteten Start - keinen Einfluss auf ihr Rennen hatte. Und genauso wie bei den Männern, wurde auch hier der Sieger im Massensprint ermittelt. Das Junioren Schwalbe Team Sachsen feierte durch Felix Groß und Rico Brückner einen Doppelsieg und den Tagessieg in der Mannschaftswertung. Märkl wurde, wie bereits oben erwähnt, Dritter.
Märkl hatte seit den Auensteiner Radsporttagen Mitte Juni die Gesamtführung inne, nachdem er sie zum Auftakt der Bundesliga im Rahmen des Radklassikers Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt den Sieg und damit die Führung als Zweiter knapp verpasste hatte. In den weiteren Rennen konnte er immer weiter Punkte gutmachen. Bei der 4-Bahnen-Tournee nicht am Start, gewann er schließlich die Main-Spessart-Rundfahrt, wurde beim ersten Rennen in Auenstein Fünfter und als Tagesdritter beim zweiten Rennen setzte er sich an die Bundesliga-Spitze. Er verteidigte seine Führung mit zwei 16. Plätzen beim Doppel-Rennwochenende in Luckau und dem achten Platz am Bilster Berg. Vor dem letzten Rennen hatten seine Konkurrenten nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg und mit Platz drei in Düsseldorf verteidigte er souverän sein lila Trikot.
Niklas Märkl gewann die Rad-Bundesliga mit 1102 Punkten vor Tobias Nolde (888/Junioren Schwalbe Team Sachsen) und Johannes Adamietz (819/WRSV-Holczer-Radsportteam). Beste Mannschaft war das Landesverbandsteam aus Brandenburg.
Weitere Infos und Ergebnisse auf der Homepage der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga»