Montichiari (rad-net) - Der Schweizer Florian Vogel hat in Montichiari seinen dritten Sieg in Serie gefeiert. Der Focus-Biker brachte in dem HC-Rennen ein langes Solo mit 1:33 Minuten Vorsprung vor Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) und Andrea Tiberi (FRM Factory Racing) ins Ziel. Bei den Damen notierte die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) ihren ersten Saisonsieg.
Florian Vogel legte vor einer großartigen und stimmungsvollen Kulisse in der Startphase ein hohes Tempo vor, ganz bewusst, wie er hinterher zu Protokoll gab. «Ich habe in der Startrunde investiert, weil ich vorne meinen Rhythmus fahren wollte. Die Strecke ist extrem rutschig und ich wollte so sauber wie möglich durchkommen», erklärte Vogel. «Ich wollte offensiv fahren und das ist mir gelungen.»
Er nahm seinen Konkurrenten gleich ein paar Sekunden ab und ging mit einem Vorsprung von gut zehn Sekunden in die zweite Runde. Hinter ihm formierten sich Manuel Fumic und Marco Fontana als Verfolger. Die beiden Cannondale-Fahrer kassierten etwa 30 Sekunden Rückstand auf Vogel, der nach seinem dritten Sieg in Folge von einem «super Tag» sprach.
Bei Manuel Fumic lief es auch rund, bis zum Ende der vierten Runde. «Dann hat Marco das Tempo verschärft und ich konnte nicht mitziehen. Der Druck war einfach nicht da. Bis dahin haben wir schön gekurbelt, aber der letzte Punch hat mir einfach gefehlt», erklärte der Kirchheimer.
Ihn kostete das den Anschluss und in der letzten Runde fiel er sogar noch von Rang fünf auf neun (+3:07) zurück. «Vielleicht habe ich das Training von dieser Woche noch nicht richtig verdaut. Ich habe mich etwas müde gefühlt. Schade, dass ich dadurch Punkte verschenkt habe, aber der Körper hat nicht mehr hergegeben», so der 33-Jährige.
So übernahm der Italiener Andrea Tiberi den dritten Platz auf dem Podest und überquerte die Ziellinie mit 2:01 Minuten Rückstand auf Vogel (1:20:17).
Bemerkenswert gut lief es bei Christian Pfäffle (Lexware Mountainbike Team). Der Deutsche U23-Meister von 2013 erwischte einen guten Start. «Das, was ich im letzten Jahr immer vermisst habe», so Pfäffle. Nach der ersten Runde war er 29. Von dort arbeitete er sich sukzessive nach vorne.
Als 15. hatte er am Ende 3:52 Minuten Rückstand auf Vogel. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich da raus komme. Der Speed war gut und ich denke, das ist ein positives Zeichen, ein guter Anfang für die Saison», sagte Pfäffle.
Für den Deutschen Meister Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) lief es zumindest ein halbes Rennen lang gut. «Ich bin super ins Rennen rein gekommen und habe mich auch von einem locker sitzenden Helm nicht nervös machen lassen. Das zeigt mir, dass ich voll im Modus war», erzählte Schulte-Lünzum, der in der Gruppe zwischen Rang neun und 14 lag und gerade Drang nach vorne hatte, als er sich einen Plattfuß holte.
Der zwang ihn zu einem längeren Fußmarsch und fortan war erst mal der Rhythmus weg. «Eine Runde lang war ich aus dem Konzept», bekannte er. Es blieb nur Rang 40 (+7:56).
Auch bei Julian Schelb (Multivan-Merida) hätte mehr raus kommen können. Der Münstertäler erwischte einen guten Start, doch ab der zweiten Runde machte sich seine Allergie bemerkbar. «Mir hat es die Luft abgestellt, ich musste ein, zwei Minuten langsam machen», erzählte Schelb.
Das setzte sich fort. «Ich musste mit den Kräften haushalten. Ich hoffe die Pollen sind bald vorbei, die Form ist eigentlich gut. Jetzt muss ich halt cool bleiben», meinte Schelb.
Damen: Wloszczowskas Fehler entscheidet das Rennen
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Maja Wloszczwoska (Kross Racing) waren die bestimmenden Figuren bei den Damen. Die Norwegerin und die Polin bildeten ein Spitzenduo, arbeiteten zusammen und erreichten gemeinsam die letzte Runde.
Margot Moschetti (Betch.nl Superior Brentjens) schloss zwar einmal für kurze Zeit die Lücke zu Dahle-Flesjaa und Wloszczowska, doch die beiden entkamen der Französin erneut.
«Es war toll mit Gunn-Rita zusammen zu fahren. Ich habe mich gerade darauf vorbereitet Gunn-Rita zu attackieren und dann bin ich gestürzt», erzählte Maja Wloszczowska wie es zur Entscheidung kam.
«Ich war am Limit, aber ich wusste, dass ich das Rennen gewinnen kann. Als Maja den Fehler machte, dachte ich: jetzt Vollgas. Ich habe in meinem ersten Cross-Country-Rennen seit dem Cape Epic nicht viel erwartet. Aber der Sieg ist gut für das Selbstvertrauen», meinte die Siegerin gut gelaunt, nachdem sie mit 19 Sekunden Vorsprung gewonnen hatte.
Moschetti wurde Dritte mit 46 Sekunden Rückstand.
Nathalie Schneitter (Rose-Vaujany) bestätigte ihre aufsteigende Tendenz und sammelte als Vierte (+2:05) vor Linda Indergand (Focus, +2:34) wertvolle Weltranglistenpunkte.
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