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17.07.2007 13:47
Tour-Zwischenbilanz von BDR-Präsident Rudolf Scharping

Frankfurt (rad-net) - Die Tour de France geht heute in die 9. Etappe. BDR-Präsident Scharping spricht im Interview über die deutschen Fahrer, seine Bilanz nach der ersten Woche und das allgegenwärtige Thema Doping.

Herr Scharping, was sagen Sie nach der ersten Woche der Tour de France?
Scharping: Sportlich ist diese Tour spannend - und ihr Ausgang offen wie selten in den letzten Jahren. Mich freut natürlich, wie stark Fahrer und die Teams aus Deutschland diese erste Woche geprägt haben. Gerolsteiner und T-Mobile, Fahrer wie Fabian Wegmann, Patrik Sinkewitz, vor allem Linus Gerdemann - das sind ja doch gute Beispiele, wie man mit einem neuen Kurs auch erfolgreich sein kann ....

 ... und die Alten fallen raus aus Ihren Betrachtungen?
Scharping: Nein. Jens Voigt beweist seine Erfahrung und sein Kämpferherz, Erik Zabel auch. Die Tour ist die Tour - also spannender Sport und auch Leiden und Drama, wie bei Andreas Klöden oder Michael Rogers. So gut im Rennen liegen und dann ein Sturz; oder so ein Pech wie bei Patrik Sinkewitz - das kann alle Aussichten ruinieren.

Ist diese Tour wirklich ein Neuanfang?
Scharping: Wegen des Doping-Themas? Abwarten - und handeln, wo nötig. Deshalb habe ich ja mehrfach und massiv interveniert, als Fehler in der Überwachung der Dopingkontrollen aufgedeckt wurden: hoffentlich ist das jetzt abgestellt. Wir in Deutschland praktizieren ja dieses Chaperon-System seit September letzten Jahres. Ich füge hinzu: man sollte das enge Netz der vielen Zielkontrollen vor der Tour nicht vergessen - oder die über 240 Blutkontrollen, die in den ersten vier oder fünf Tagen genommen wurden. Sagen wir es mal so: so sehr ich mich freue über spannenden Sport und die starke Vorstellung der deutschen Teams und Fahrer, gerade der jügeren - wir sind im Kampf gegen Doping noch nicht durch ...

... obwohl wir auch schon Reaktionen bekommen, dass das den Fans zu viel wird.
Scharping: Kann sein. Es hat vorher vielleicht ein paar unkritische Übertreibungen von Begeisterung gegeben, jetzt manchmal das Gegenteil - ich denke, das pendelt sich in der Berichterstattung wieder ein. Aber die Fans reagieren - die sind begeistert und voller Enthusiasmus. Ich erwähne das deshalb, weil wir ja auch andere Fortschritte und Erfolge im deutschen Radsport nicht vergessen sollten: gerade ist Sabine Spitz Europameisterin geworden, unsere U 23 sammeln auf der Bahn Medaillen und ein anderer von unsere jungen Garde, Gerald Ciolek, feiert Erfolge bei der Rundfahrt in Österreich - um mal drei Beispiele zu nennen.


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