Puilboreau (rad-net) - Cofidis-Fahrer Nacer Bouhanni hat gestern die erste Etappe der Tour du Poitou-Charantes (UCI 2.1) gewonnen und meldete sich nach seiner Zurücksetzung bei den Cyclassics Hamburg am letzten Sonntag zurück. Im Sprint setzte sich der Franzose nach 190 Kilometern gegen Roy Jans und Danilo Napolitano (beide Wanty-Groupe Gobert) durch.
«Seit meiner Kindheit habe ich mit Unglück und Rückschlägen zu kämpfen. Es liegt in meinem Temperament immer zurückzukommen. Im Leben kann man kollabieren und aufhören, oder als Mann wieder aufstehen. Ich zähle mich zur zweiten Kategorie», erklärte Bouhanni, der in Hamburg in die Linie seines Rivalen Caleb Ewan (Orica-BikeExchange) fuhr und von den Kommissären mit der Zurücksetzung auf Platz 27 bestraft wurde.
Bouhanni feierte damit bereits seinen 50. Karierresieg - trotz schwieriger Umstände. «Nach zwei Wochen ohne Radfahren und 30 Tagen mit Antibiotika nach den französischen Meisterschaften bin ich froh, wieder gewonnen zu haben. Diese erste Etappe war sehr schwer. Die Hitze war belastend, obwohl wir den ganzen Tag schnell unterwegs waren. Es war fast wärmer als in Katar. Heute wollte ich gewinnen, wusste aber nicht wie gut meine Form ist, da ich nach Hamburg aufgrund der Dopingkontrolle und eines sehr frühen Flugs nur drei Stunden schlafen konnte.»
Außerdem beteuerte er weiterhin seine Unschuld im Cyclassics-Sprint: «Wir haben schon deutlich schwerwiegendere Vergehen in den Sprints gesehen. Für mich bleibe ich der Sieger. Viele Fahrer, einschließlich mehrerer Ausländer, haben mir nach dem Rennen gesagt, dass ich die Strafe nicht verdient hätte - das hat mich glücklich gemacht.» Heute geht es über 180 Kilometer von La Rochelle nach Niort. Die Tour du Poitou-Charantes endet am Freitag in Poitiers.
Bouhanni verteidigt nach Zurücksetzung seine Fahrweise