Lucens (dpa) - Robbie McEwen hat in einem knallharten Sprint-Finale mit einem schlimmen Massensturz den zweiten Tagesabschnitt der Tour de Romandie gewonnen.
Der australische Radprofi vom belgischen Team Davitamon-Lotto setzte sich nach 167 Kilometern von La Chaux-de-Fonds nach Lucens gegen den Slowenen Borut Bozic und den Italiener Enrico Gasparotto durch. Kurz vor dem Ende war es auf der schmalen Zielgeraden bei über 70 Stundenkilometern zu einer Serie von Stürzen gekommen, in die rund 20 Fahrer verwickelt waren. Dass keiner der Gestürzten ernsthaft verletzt wurde, grenzt fast an ein Wunder.
Zuvor hatte der Franzose Nicolas Crosbie mit einer 80 Kilometer langen Alleinfahrt die Etappe bei der 61. Auflage der Traditionstour in der Schweiz geprägt. Erst auf einem steilen Anstieg 20 Kilometer vor dem Ziel büßte Crosbie seinen teilweise bis zu neun Minuten großen Vorsprung ein. Gesamt-Spitzenreiter ist weiter der Italiener Paolo Savoldelli, der den Prolog gewonnen hatte, mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Tschechen Roman Kreuziger und einer weiteren Sekunde vor Gerolsteiner-Profi Markus Fothen.
Rund 100 Kilometer vor dem Tagesziel hatte der 27-jährige Crosbie, der für das Team Bouygues Telecom fährt, den Ausreißversuch gewagt. Doch als sich in der 35,3 Kilometer langen Schlussrunde vor allem die Teams Astana von Spitzenreiter Savoldelli, Milram, Cofidis sowie Gerolsteiner von Vortagessieger Fothen immer wieder vor das noch 162 Fahrer starke Feld spannten, schrumpfte der Vorsprung. Auf einer zwei Kilometer langen und 6,7 Prozent steilen Steigung hatte Crosbie dann sein Pulver verschossen.
So kam es am Ende, wie von vielen Experten, die den Tagesabschnitt als große Chance auf einen Sprint-Sieg eingestuft hatten, voraus gesagt. Beim engen Schluss-Sprint kamen nur die ersten zehn bis 15 Fahrer durch, ehe eine Sturzlawine das gesamte Feld bremste.