Rust (dpa) - Die Tour de France wird auch im nächsten Jahr durch deutsche Etappenorte führen. Dies bekräftigte der designierte Tour-Direktor Christian Prudhomme bei einem Besuch im Europapark Rust.
«In Straßburg startet die Tour 2006. Da sind auch Ausflüge nach Deutschland geplant», sagte er. Der amtierende Tour-Chef Jean-Marie Leblanc bestätigte, dass sich sieben deutsche Städte für die bedeutendste Radrundfahrt im nächsten Jahr beworben hätten, unter anderem Freiburg, das schon vor fünf Jahren Etappenort war. Eine endgültige Entscheidung über die Strecke 2006 soll aber erst im Herbst fallen.
Die Tour de France wird in diesem Sommer durch 35 deutsche Städte und Gemeinden führen. Am 8. Juli fährt der Tross unter anderem über Rastatt und Ettlingen nach Karlsruhe. Am nächsten Tag starten die etwa 200 Radprofis dann von Pforzheim aus, um über Bad Herrenalb, Bühl, Achern und Offenburg wieder zurück ins Elsass zu fahren.
Leblanc und sein Nachfolger Prudhomme zeigten sich zufrieden mit dem Stand der Vorbereitungen auf deutscher Seite. «Die Tour de France 2005 in Deutschland wird ein großer Erfolg. Die deutschen Radsport-Fans und ihre Begeisterung sind einmalig», sagte Leblanc. «Seit Rudi Altig verbindet Frankreich und Deutschland eine Liebesbeziehung im Radsport», meinte Prudhomme. Der frühere Fernsehjournalist ist seit 2004 «Directeur de Cyclisme» beim Tour-Veranstalter «Amaury Sport Organisation» (ASO) und damit designierter Nachfolger von Leblanc, der seit 1989 als Chef die Rundfahrt organisiert. Im Herbst nächsten Jahres will der Tour-Patron sein Amt an Prudhomme übergeben.
Zu dem erwarteten Zweikampf Lance Armstrong gegen Jan Ullrich äußerten sich die beiden Tour-Manager zurückhaltend. «Beide gehören natürlich zum engen Favoritenkreis, wie andere Fahrer auch. Schon der Tour-Auftakt am 2. Juli mit dem Zeitfahren wird einen Fingerzeig geben, wer von beiden besser drauf ist», sagte Prudhomme. Deutlicher wurde da schon Rudi Altig, der die Tour seit vielen Jahren als Kommentator begleitet. «Letztes Jahr hat Jan eine Erkältung geplagt. Wenn er dieses Jahr fit bleibt, hat Armstrong keine Chance. Durch seine Ankündigung, nach der Tour aufzuhören, könnte Armstrong möglicherweise den Kopf nicht ganz frei haben», meinte die Radsport-Legende.