Sanremo (dpa) - Radprofi Marcel Kittel ist Gerüchten entgegengetreten, er habe im Vorjahr im Zuge seiner Virus-Erkrankung und sportlicher Erfolglosigkeit ein Burnout erlitten.
«Nein kein Burnout, das ist Quatsch. Ich fände nichts dabei zu sagen, dass man Burnout hat, wenn es so ist. Ich finde aber auch, dass man dieses Wort nicht leichtfertig verwenden sollte», sagte der in dieser Saison schon fünfmal erfolgreiche 27 Jahre alte Thüringer der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung».
Der mittlerweile in Girona in Spanien lebende Radprofi erklärte weiter: «Zum Leben gehören Höhen und Tiefen. Bei mir lief es einfach nicht, ich war krank, ich kenne die Gründe.» Nachdem Kittel 2013 und 2014 mit jeweils vier Etappensiegen und der Erringung des Gelben Trikots bei der Tour de France geglänzt hatte, verpasste er fast das gesamte vergangene Jahr. Eine Viruserkrankung hatte ihn gebremst. Ende 2015 trennte er sich von seinem Giant-Alpecin-Team und schloss sich Tony Martins Etixx-Quickstep-Formation an.
Kittel, der in dieser Saison den Giro, die Tour und die WM fahren will, äußerte sich auch zur Doping-Problematik. Der Radsport habe «2006, 2007 eine richtige Breitseite» bekommen. «Diese Prozesse sind schmerzhaft, aber sie bedeuten Fortschritt. Diesen Prozess wünsche ich mir für alle Sportarten», erklärte Kittel. Das System müsste «überall transparent sein». Er glaubt, «dass der Radsport mittlerweile an vielen Stellen sogar als Vorbild gelten kann».