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17.03.2008 16:18
Tirreno: Cancellara steht vor dem Gesamtsieg

Castelfidardo (rad-net) - Der Schweizer Fabian Cancellara steht vor dem Gewinn der Rad-Fernfahrt Tirreno-Adriatico. Dem CSC-Profi reichte auf der vorletzten Etappe ein Platz im Hauptfeld, um seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vor dem Italiener Enrico Gasparotto zu behaupten während der deutsche Profi Linus Gerdemann nach seinem Sturz im gestrigen Zeitfahren mittlerweile nach Hamburg geflogen worden ist und dort auf seine Behandlung wartet.

Nach den 196 Kilometern von Civitanova Marche nach Castelfidardo holte sich in Italien der spanische Sprinter Oscar Freire vor den Italienern Filippo Pozzato und Danilo di Luca seinen zweiten Etappensieg. Zeitfahr-Weltmeister Cancellara kann sich nun selbst beschenken: An seinem morgigen 27. Geburtstag endet die Fernfahrt in San Benedetto del Tronto.

Für den deutschen Hoffnungsträger Linus Gerdemann geht die Rundfahrt dagegen mit einem bitteren Rückschlag in seiner sportlichen Vita einher. Bis zu seinem Sturz war der Münsteraner auf dem Weg ins blaue Trikot des Spitzenreiters und stand damit kurz vor dem Gesamtsieg seiner ersten Rundfahrt. Ein Sturz 1,8 Kilometer vor dem Ziel mit einen Oberschenkelbruch, Schienbeinfraktur und Schürfwunden zerstörten diese Aussichten allerdings innerhalb kürzester Zeit. Außerdem muss Gerdemann nun um seine Teilnahme an der Tour de France bangen. «Ich habe eine Unterschenkelfraktur und einen Oberschenkelbruch oberhalb des linken Knies, dazu tiefe Schürfwunden. Die müssen erstmal abheilen, bevor operiert werden kann. Sonst wäre die Infektionsgefahr zu groß. Ich rechne vielleicht in drei Tagen mit den Eingriff. Mein Bein ist eingegipst», so Gerdemann am Montag. «Das heißt jetzt vielleicht sechs bis acht Wochen, aber ich werde nichts übereilen im Heilungsprozess. Wenn ich mehrere Wochen ausfalle, kann man sich vorstellen, was dann aufzuholen ist - meine Tour-Teilnahme sehe ich problematisch.»

Zuerst hatte Gerdemann das Rennen sogar noch bis ins Ziel fortgesetzt: «Nach dem Sturz war ich wie in Panik, weil ich wusste, dass ich eine gute Zeit hatte. Ich rief nur 'Ersatzrad, Ersatzrad' und fuhr sofort weiter. Ich merkte schon, dass etwas Gravierendes passiert sein musste. Ich konnte nur noch mit einem Bein treten, auf dem letzten Kilometer auch noch über Kopfsteinpflaster. Im Ziel ist mir ganz schlecht geworden, und die haben mich gleich in ein kleines Provinzkrankenhaus gebracht. In der Nacht bin ich dann in Begleitung unseres Teamarztes Helge Riepenhof mit einem Privatflugzeug nach Hamburg gebracht worden.»

Oscar Freire Gomez
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