Fonte Lardina (rad-net) - Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) hat nach nur einem Tag das Führungstrikot bei Tirreno-Adriatico wieder abgeben müssen. Als Gesamtzweiter hinter Primoz Roglic (Jumbo-Visma) ist er aber weiterhin in einer guten Ausgangslage.
Die schlechten Wetterbedingungen in Europa sorgten auch bei dem italienischen Etappenrennen dafür, dass das fünfte Teilstück gekürzt werden musste. So ging es für die Profis am letzten Anstieg hinauf nach Sassotetto nicht bis zum Gipfel, sondern das Ziel wurde um 2,4 Kilometer vorverlegt.
Trotz Allem gab es eine frühe Ausreißergruppe, zu der auch Florian Stork (DSM) gehörte. Viel Vorsprung konnten die sechs Fahrer jedoch nicht herausholen und vor allem Ineos Grenadiers sorgte dafür, dass die letzten verbliebenen Angreifer um Stork 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden.
Aufgrund des starken Gegenwinds passierte auf den ersten Kilometern des Schlussanstiegs fast nichts. Sechs Kilometer vor dem Ziel erhöhte dann aber das Team UAE-Emirates das Tempo im Feld, das sich daraufhin dezimierte. Kurz darauf attackier Damiano Caruso (Bahrain-Victorious). Zu Beginn der letzten zwei Kilometer hatte der Italiener einen Vorsprung von knapp 20 Sekunden. Dann setzte sich Enric Mas (Movistar) aus dem Peloton ab und schloss in kürzester Zeit zu Caruso auf, doch auch das Hauptfeld mit Kämna kam wieder heran, wodurch rund 20 Fahrer um den Sieg sprinteten.
Roglic war vor Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) und Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) am schnellsten und feierte damit seinen zweiten Tagessieg in Folge. Kämna kam zeitgleich als Fünfter ins Ziel. Durch die Zeitgutschrift, die Roglic als Sieger bekam, konnte er sich in der Gesamtwertung an Kämna vorbeischieben und liegt nun vier Sekunden vor dem Deutschen. Joao Almeida (UAE-Team Emirates) ist weiterhin Dritter mit zwölf Sekunden Rückstand.
«Ich bin schon enttäuscht, das Trikot zu verlieren», gab Kämna nach der Etappe zu. «Am Ende lag es aber nicht an heute, sondern eher an der kleinen Unachtsamkeit gestern. Wie auch immer, wir sind dennoch wieder ein starkes Rennen als Team gefahren und mit meiner Leistung bin ich auch sehr zufrieden. Der Wind hat das Rennen natürlich stark beeinflusst. Es war sehr hektisch vor dem Berg und im Finale dann sehr taktisch, weil Attacken eigentlich nur in Rückenwind Passagen Sinn gemacht haben. Aber generell waren die letzten zwei Kilometer wirklich hart.»
Die morgige Etappe führt rund um Osimo über 193 Kilometer. Sie endet mit einer Mini-Bergankunft von 1,7 Kilometern Länge.