Altenburg (rad-net) - Die Schwedin Emma Johansson (Orica-AIS) hat die fünfte Etappe der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen über 98 Kilometer rund um Altenburg in 2:21:01 Stunden für sich entschieden. Im Sprint einer Ausreißergruppe siegte die Gesamtführende vor der Niederländerin Lucinda Brand (Rabobank) und der Italienerin Valentina Scandolara (Mcipollini Giordana Galassia).
Für Johansson, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40,5 km/h die bislang schnellste Etappe der Thüringen-Rundfahrt 2013 fuhr, war es der zweite Etappensieg dieser Tour. «Für mich war heute Priorität, das Gelbe Trikot zu verteidigen. Das hat geklappt», sagte Johansson im Ziel. «Die Mannschaft ist gut drauf und ich fühle mich jeden Tag besser. Für uns ist das heute rundum positiv», meinte die Schwedin zufrieden.
Schon früh hatte sich durch den Impuls von Hanka Kupfernagel (Nationalteam Deutschland) auf der ersten von vier Runden eine 14-köpfige Spitzengruppe abgesetzt. Dazu gehörte auch die Luxemburgerin Christine Majerus (Sengers), die alle drei Bergwertungen des Tages für sich entschied und diese Wertung nun mit 21 Punkten Vorsprung vor der Österreicherin Andrea Graus (Bigla) anführt. Das Bergtrikot dürfte ihr bei zwei verbleibenden Etappen mit insgesamt sieben Bergwertungen wohl nicht mehr zu nehmen sein.
Bei Kilometer 80 hatte die Spitze, die zwischenzeitlich in bis zu vier kleinere Gruppen zerfallen war, über acht Minuten auf das Feld herausgefahren. Im Ziel war es bei einem Vorsprung von rund zehn Minuten noch ein Dreikampf, den Johansson gewann. Es passte zu ihrem souveränen Auftritt, dass sie den Sprint, den Brand im kurzen Pflasteranstieg zum Altenburger Markt, angezogen hatte, trocken konterte und dann von vorn durchfuhr.
In der Ausreißergruppe waren fast alle Top-Ten-Fahrerinnen vertreten, die das Temp hochhielten. Allen voran hatte Kupfernagel dafür gesorgt, dass keine Ruhe einkehrte. Folgerichtig lag sie auch beim Sprint bei der ersten Überquerung des Zielstrichs auf dem Altenburger Markt vor Hunderten Zuschauern vorn und gewann das Blaue Trikot für die aktivste Fahrerin. Weil Johannson bei allen Sprints punktete, hat sie in der Wertung um das Weiße Trikot mit 50 Zählern nun einen Vorsprung von 27 Punkten auf die Niederländerin Annemiek von Vleuten (Rabobank).
Die Girozweite Tatiana Guderzo (Mcipollini Giordana Galassia), in Thüringen Gesamtdritte nach der Geraer Etappe, fand sich im Feld wieder und verlor nach ihren 6:16 Minuten Rückstand auf die Siegerin der fünften Etappe auch alle Chancen aufs Podium. Dort finden sich jetzt gemeinsam als Dritte mit 1:34 Minute Rückstand die Neuseeländerin Linda Villumsen (Wiggle Honda), die Kemptenerin Lisa Brennauer (Specialized-lululemon) und die Niederländerin Anna van der Breggen (Sengers) als beste Nachwuchsfahrerin wieder.
Tagesbeste Amateurfahrerin wurde zum zweitenmal in diesem Jahr Amy Cure vom Nationalteam Australien als Vierte (+ 3 Sek.). Kupfernagel war mit ihrem siebten Rang nicht nur beste Deutsche, sondern verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf Rang sieben (+2:24 Min.). Im Gesamtklassement ist Brennauer als Dritte zurzeit die stärkste deutsche Fahrerin.