Manchester (rad-net) - Geraint Thomas hat in einem Interview mit der britischen Zeitung «Guardian» verkündet, dass er seinen Fokus für die nächste Saison auf die Tour de France legen will. Dafür würde der Brite sogar auf die Teilnahme am Giro d'Italia und der Vuelta a España verzichten.
2018 gewann Thomas die Tour de France im Team Ineos, während sein Teamkollege Chris Froome, der zuvor viermal als Gesamtsieger aus der französischen Rundfahrt hervorgegangen war, Dritter wurde. 2019 gewann dann Teamkollege Egan Bernal, während Geraint Thomas, der seinen Titel von 2018 eigentlich verteidigen wollte, Zweiter wurde. Zwar blieb mit dem Titel von Bernal der Gesamtsieg im gemeinsamen Team Ineos, doch der 33-Jährige Brite war trotzdem frustriert.
«Ja um ehrlich zu sein, ist es offensichtlich, dass es auch bessere Fahrer im Team geben kann. Dann ist es halt Teamarbeit, die man leisten muss. Das ist schließlich ein Mannschaftssport.» Trotzdem habe ihn das Auftreten Bernals in diesem Jahr persönlich frustriert, besonders dadurch, dass Thomas selbst viele Jahre vor seinem eigenen Gesamtsieg, zunächst Teamarbeit für Froome leisten musste. Nichtsdestotrotz betonte der Brite seinen Stolz über den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Tour in diesem Jahr: «Mit dem zweiten Platz bei der Tour 2019 kann ich sehr glücklich und stolz sein, auch wenn er zunächst sehr enttäuschend war. [...] Die abgebrochene Etappe in den Alpen und der gekürzte Tag waren unglücklich. Sie haben eine Ungewissheit gebracht. Man kann nicht sagen, Egan hätte nicht gewinnen sollen, aber trotzdem weiß man nicht wie es anders ausgegangen wäre», analysiert der zweifache Olympiasieger und dreifache Weltmeister.
Die Starterlaubnis ist für Thomas zwar noch nicht von Ineos erteilt worden, doch wenn er grünes Licht bekommt, hat der Radrennfahrer alle Möglichkeiten seine Teamkollegen Bernal, der seinen Titel verteidigen möchte und Froome, der mit einem fünften Gesamtsieg liebäugelt, zu besiegen.