Arlesheim (dpa) - Schrecksekunde für Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas und das Team Ineos.
Zweieinhalb Wochen vor Beginn der 106. Frankreich-Rundfahrt stürzte der 33 Jahre alte Waliser auf der vierten Etappe der Tour de Suisse und musste das Rennen vorzeitig beenden. Thomas kam rund 30 Kilometer vor dem Ziel wie auch der Kasache Andrey Zeits zu Fall, wurde lange Zeit am Straßenrad behandelt und gab schließlich seine Tour-Generalprobe auf.
Wie das Team Ineos am späten Dienstagabend mitteilte, ergaben die Untersuchungen jedoch keine ernsthaften Verletzungen. Demnach zog sich der Radprofi Schürfwunden an der Schulter und einen Schnitt über dem rechten Auge zu. «Sicherlich ist es frustrierend und ein kleiner Rückschlag für meine Vorbereitungen auf die Tour de France. Aber es bleibt noch viel Zeit, bis wir in ein paar Wochen in Brüssel starten», sagte Thomas im Hinblick auf die am 6. Juli beginnende 106. Frankreich-Rundfahrt. Im vergangenen Jahr gewann er vor Tom Dumoulin (Niederlande) und seinem Ineos-Teamkollegen Chris Froome.
So geriet der Tagessieg des Italieners Elia Viviani am vierten Tag der 83. Schweiz-Rundfahrt fast zur Nebensache. Nach 163,9 Kilometern von Murten nach Arlesheim konnte sich der italienische Straßenmeister im Sprint gegen den Australier Michael Matthews und Superstar Peter Sagan (Slowakei) durchsetzen. Der dreimalige Straßen-Weltmeister aus der deutschen Bora-hansgrohe-Mannschaft verpasste nach seinem Erfolg am Vortag seinen 18. Etappensieg bei der Schweiz-Rundfahrt insgesamt, verteidigte aber sein Gelbes Trikot des Gesamtführenden.
Ein längerfristiger Ausfall von Thomas wäre für den britischen Ausnahme-Rennstall fatal gewesen. Erst am vergangenen Mittwoch war Teamkapitän Froome bei der Streckenbesichtigung für das Zeitfahren beim Critérium du Dauphiné schwer gestürzt. Der viermalige Tour-Sieger war mit Tempo 55 in eine Mauer gerast und hatte sich dabei den rechten Oberschenkel, den Ellbogen und einige Rippen gebrochen. Froome fällt für die diesjährige Frankreich-Rundfahrt und wohl auch für den Rest der Saison aus.
Bei der Tagesentscheidung spielte John Degenkolb (Oberursel) keine Rolle und belegte als bester Deutscher den zwölften Platz. Anders dagegen Viviani, der im Sprint diesmal der Beste war. «Ich bin sehr glücklich, weil ich lange nicht mehr gewonnen hatte. Es war mein erster Sieg in der Schweiz und ich schaue dem großen Ziel Tour de France optimistisch entgegen», sagte Viviani nach seinem ersten Sieg seit rund drei Monaten.
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