Lüttich (dpa) - Teamchef Alexander Winokurow und Radprofi Alexander Kolobnew müssen sich vor einem Gericht in Lüttich wegen Korruptionsverdachts verantworten.
Belgische Staatsanwälte werfen den beiden laut Sky Sports News vor, 2010 den Ausgang des Frühjahrs-Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich zugunsten Winokurows abgesprochen zu haben. Sollten der Astana-Manager und Katusha-Profi Kolobnew schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu drei Jahren Gefängnis und Geldstrafen in einem hohen sechsstelligen Bereich.
Aufgedeckte Zahlungen von 50 000 und 100 000 Euro von Winokurow an Kolobnew und ein offen gelegter Email-Verkehr erhärteten den Verdacht der Manipulation. Die Schweizer Zeitschrift «L'Illustre» hatte 2011 von dem Verdacht berichtet, der ehemalige Telekom-Profi Winokurow habe dem Russen 150 000 Euro geboten, wenn er ihn gewinnen lasse. Winokurow war acht Monate zuvor aus einer Dopingsperre in den Rennbetrieb zurückgekehrt.
Olympiasieger Winokurow (42) und sein früherer Teamkollege Kolobnew (34) bestreiten, dass das Rennen abgesprochen worden und dafür Geld geflossen sei. Die Zahlungen seien ein «Freundschaftsdienst für einen in Not geratenen Arbeitskollegen» gewesen, hatte Winokurow mehrfach erklärt.