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Die Mannschaft des Teams Gerolsteiner bei der Präsentation im Januar. Foto: dpa
14.10.2008 14:45
Team Gerolsteiner beendet Saison - Holczer geht

Berlin (dpa) - Der deutsche Radsport taumelt in die nächste Affäre und verliert in Hans-Michael Holczer einen Anti-Doping-Verfechter. Der 2. prominente Dopingfall durch Bernhard Kohl hat den Chef des Gerolsteiner-Teams, dessen Sponsor wie angekündigt zum Jahresende aussteigt, kapitulieren lassen.

«Ich ziehe mich aus dem Profiradsport zurück. Ich passe nicht in dieses System. Der Fall Kohl hat mir meine Macht- und Hilflosigkeit erneut vorgeführt, ich kapituliere vor der kriminellen Energie», sagte der 54 Jahre alte Mathematiklehrer, dessen einstiges Radsport-Erfolgs-Produkt immer mehr als Mogelpackung wahrgenommen wird.

Durch den selbst auferlegten Kodex der Profiteams muss sich Gerolsteiner für die nächsten acht Tage aus dem Rennbetrieb zurückziehen, wird also auch nicht die Lombardei-Rundfahrt bestreiten. Das italienische Traditionsrennen sollte das letzte große Rennen des Teams aus der Vulkaneifel sein - danach wäre ohnehin Schluss gewesen. «Selbst-Suspension - das habe ich zum Abschluss nun wirklich nicht verdient», sagte der am Boden zerstörte Holczer. «Schon nach dem Fall Schumacher waren wir bei Paris-Tours alle nicht mehr motiviert», sagte Gerolsteiner-Profi Markus Fothen, der sich in der kommenden Woche zum ersten Mal mit seinem neuen Milram-Team trifft.

Holczer, der trotz monatelanger Suche keinen Nachfolge-Sponsor für den Mineralwasser-Hersteller gefunden hatte, reagierte mit seinem Rückzug auf die Bekanntgabe der positiven A-Probe des Österreichers Kohl auf das Blut-Doping-Mittel CERA. Wie sein Team-Kollege Stefan Schumacher (Nürtingen) vor Wochenfrist war der Tour-de-France-Dritte und Gewinner des Bergtrikots in einem nachträglichen Test der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD überführt worden. Schumacher (zwei Etappensiege, zwei Tage im Gelben Trikot) und Kohl, der von der Liste der Top 5 zur Wahl des Sportler des Jahres gestrichen wurde, hatten bei der vergangenen Frankreich-Rundfahrt für einen ungeahnten Höhenflug des Gerolsteiner-Teams gesorgt.

Holczer, dem von Ex-Profi und Doping-Kronzeuge Patrik Sinkewitz «Betriebsblindheit» vorgeworfen worden war, will an die Hintermänner der Dopingfälle in seinem Team heran. «Bernhard hat mich angerufen und ich habe ihm geraten, alles offen auf den Tisch zu legen. Er soll die Namen nennen. Hier findet doch eine Hexenjagd auf die Falschen statt», sagte Holczer. Auch die Auslassungen der «Gazzetta dello Sport» konnten als Seitenhieb gegen Holczer verstanden werden: «Nicht einmal der kompetenteste Trainer hätte Kohl so eine Tour zugetraut. Seit 2002 hatte er gerade mal zwei Sieg geholt, die man durchaus vergessen durfte. Aber dann fuhr er in Frankreich mit der neuen Bombe geladen und explodierte.»

Nach den Worten des Team-Managers aus Herrenberg («Ich gehe nicht davon aus, dass es noch weitere meiner Fahrer trifft») habe Kohl am Telefon ihm gegenüber Doping geleugnet. Genauso verfährt Schumacher, der laut Bund Deutscher Radfahrer die Öffnung der B-Probe von der AFLD verlangen muss. Dazu hat er gemäß des französischen Sportrechts als im Ausland lebender Athlet eine Frist von zehn Tagen.

Schon nach dem Fall Schumacher hatte Fothen bei der Anreise zum Herbst-Klassiker Paris-Tours auf sein übliches Gerolsteiner-Jacket verzichtet: «Ich wollte mir unterwegs die Anmache ersparen.» Fothen, der wie sein Team-Kollege Fabian Wegmann in Zukunft für den einzigen verbleibenden deutschen Top-Rennstall Milram fahren wird, war erstmal «sprachlos» und fürchtet langfristig um seinen Arbeitsplatz: «Natürlich mache ich mir da Gedanken.» Der «Tiefpunkt» sei laut Fothen «wohl immer noch nicht erreicht». Der Familienvater und gelernte Landwirt aus Kaarst hofft, «dass jetzt richtig aufgeräumt wird und Schumacher und Kohl kein Bauernopfer» bleiben.

Kohl hätte während der Tour nach den Worten Fothens «mit Tränen in den Augen wie wir alle auf die Doper gewettert, die uns alles kaputtmachen». Dem Kletterspezialisten aus Kärnten drohen eine Zwei-Jahres-Sperre und die Aberkennung seiner Tour-Erfolge. Außerdem steht ihm dasselbe Schicksal wie Schumacher bevor, dessen gerade geschlossener Vertrag mit Quick-Step gelöst wurde. Kohl hatte vor Wochen einen Kontrakt beim belgischen Silence-Lotto-Team des «ewigen» Tour-Zweiten Cadel Evans unterschrieben.

Seit der WM in Varese kursieren weitere Namen hochprominenter Tour-Starter, die in den Nach-Kontrollen der AFLD angeblich ebenfalls positiv auf das EPO-Nachfolge-Produkt CERA getestet worden sein sollen. Kohl ist nach seinem Zimmer-Kollegen Schumacher und dem Italiener Leonardo Piepoli (Saunier Duval) der dritte Radprofi, dem die nachträglichen Tests der Analyse-Labors in Lausanne und Chatenay- Malabry zum Verhängnis wurden. Insgesamt wurden damit bisher sieben Dopingfälle der Tour 2008 bekannt.


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