Berlin (dpa) - Das neu aufgestellte T-Mobile-Team stärkt weiter seine Sprinter-Fraktion. Der 21-jährige Brite Mark Cavendish, als Gastfahrer im Bonner Team bisher bei Sprint-Ankünften zwei Mal Zweiter bei der Tour of Britain, unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
Mit Olaf Pollack (Klettwitz), André Greipel (Rostock) und in Zukunft Gerald Ciolek (Pulheim) verfügt T-Mobile über eine starke Formation für Massensprints.
Nach der Kündigung des unter Dopingverdacht stehenden Jan Ullrich (Scherzingen/Schweiz) und den Abgängen des Tour de France-Dritten Andreas Klöden (Kreuzlingen/Schweiz/zu Astana) sowie von Talent Bernhard Kohl (Österreich/zu Gerolsteiner) verlagert die T-Mobile-Mannschaft die Gewichte. Die Last der Verantwortung für die Rundfahrten lastet ab 2007 auf den Schultern von Michael Rogers (Australien) und den einheimischen Hoffnungsträgern Patrik Sinkewitz (Fulda) und Linus Gerdemann (Münster).
Am 27. September will sich das neue T-Mobile-Team unter dem Management von Bob Stapleton (USA) und der sportlichen Leitung des Ex-Profis Rolf Aldag (Ahlen) öffentlich präsentieren. Ein strikter Anti-Doping-Kurs soll das neue Markenzeichen der Bonner werden. «Wir könnten mehr Fahrer bekommen, wenn wir künftig nicht so hart kontrollieren würden», sagte ein T-Mobile-Sprecher dem Nachrichtenmagazin «Focus». Der Radstall plant auch Blutvolumen-Messungen vorzunehmen.
Diese Methode könnte Aufschluss darüber geben, ob Bluttransfusionen vorgenommen wurden. Eigenblut-Doping, wie es auch Ullrich vorgeworfen wird, ist bisher nicht zuverlässig nachzuweisen. Dafür soll der Madrider Gynäkologe Eufemiano Fuentes, gegen den die spanische Justiz ermittelt, Spezialist gewesen sein.