Berlin (dpa) - Ex-Weltmeister und Zeitfahr-Spezialist Sergej Gontschar ist wegen auffälliger Blutwerte vom T-Mobile-Team mit einer 30-tägigen Rennpause belegt worden.
Diese Entscheidung traf das Team-Management basierend auf Blut-Tests, die entsprechend des neuen internen Kontrollsystems von unabhängigen Medizinern unangekündigt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und während der Tour de Romandie im Auftrag des T-Mobile-Team vorgenommen worden waren. Ursprünglich hatte es geheißen, der 36-jährige Ukrainer würde wegen eine Sehnen-Entzündung nicht am Giro d'Italia teilnehmen können.
Wie das T-Mobile-Team mitteilte, bewegten sich die Daten innerhalb der zulässigen, vom Radsport-Weltverband UCI festgelegten Grenzwerte, und bedeuten daher kein Dopingvergehen. Die Resultate der Untersuchungen wurden dem unabhängigen Medizinischen Expertengremium des Teams vorgelegt, das in Absprache mit der UCI nun Folgetests empfohlen hat. Professor Walter Schmidt von der Universität Bayreuth wird nun sämtliche Tests beaufsichtigen.
Der Giro-Zweite von 2004, war vor mehreren Jahren bereits einmal positiv getestet worden, als er noch für den italienischen Rennstall Domina Vacanze fuhr. Falls ihm bei den bevorstehenden Tests ein Doping-Vergehen nachgewiesen wird, hätte das entsprechend der Verträge die sofortige Kündigung bei T-Mobile zur Folge. Im vergangenen Jahr hatte Gontschar in seiner ersten Saison bei T-Mobile drei Tage lang das Gelbe Trikot bei der Tour de France getragen und dort auch ein Zeitfahren gewonnen.