Bologna (dpa) - Eine Rückkehr von Sprintstar Marcel Kittel zum deutschen Radrennstall Sunweb ist für Teamchef Iwan Spekenbrink nicht ausgeschlossen.
«Ich würde niemals nie sagen. Gute Fahrer sind für uns immer interessant», sagte der Niederländer der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Giro d'Italia. Generell sei es aber aktuell noch kein Thema. Man müsse erst die Situation kennen.
Kittel hatte am Vortag seinen Vertrag bei Katusha-Alpecin aufgelöst und eine Pause angekündigt. Er fühle sich «erschöpft» und könne aktuell nicht auf höchstem Niveau trainieren oder Rennen fahren. Der gebürtige Thüringer ist mit 14 Etappensiegen bei der Tour de France der deutsche Rekordhalter.
Bis 2015 fuhr Kittel für Giant-Alpecin, wie der Sunweb-Rennstall vormals hieß. Das Ende war aber von Misstönen überlagert. Kittel einigte sich damals mit Spekenbrink auf eine vorzeitige Vertragsauflösung und wechselte zu Quick-Step, wo er mit 26 Siegen in zwei Jahren seine beste Zeit erlebte. Dessen Teamchef Patrick Lefevere traut dem Sprintstar die Rückkehr in die Weltspitze zu. «Ich kann nicht glauben, dass Kittel schon fertig ist. Für mich ist er immer noch der schnellste Fahrer im Feld», sagte der Belgier dem Internetportal «Cyclingnews».
Laut Lefevere sei «mentaler Druck» ein Problem bei Kittel. «Er ist zerbrechlich, sonst wäre er nicht in der Position, in der er ist», betonte der Quick-Step-Boss. Damals hätte das Team Kittel langsam aufgebaut, und mit jedem Sieg sei das Selbstvertrauen größer geworden. Über eine Rückkehr nachzudenken, sei viel zu früh.