Hamburg (dpa) - Am Sekundenherztod, der auch plötzlicher Herztod oder Herzschlag genannt wird, sterben in Deutschland jedes Jahr rund 100 000 Menschen. Der unerwartete Herz-Kreislauf-Stillstand führt innerhalb von ein bis zwei Minuten zur Bewusstlosigkeit und durchschnittlich nach zehn Minuten, spätestens aber nach einer Stunde, zum Tod.
Dem plötzlichen Herztod liegt meist eine Herzkrankheit mit Durchblutungsstörungen der Herzmuskulatur oder ein Herzinfarkt zu Grunde. Vor allem bei jungen, sportlichen Menschen kann er auch Folge einer unerkannten Herzmuskelentzündung sein.
Ursache des plötzlichen Herztods ist eine Herzrhythmusstörung. Das Herz erhält dabei keine regelmäßigen elektrischen Impulse mehr, die zur Kontraktion des Herzmuskels führen. Es gerät infolgedessen aus seinem gewohnten Rhythmus, die Zahl der Herzschläge steigt in den meisten Fällen dramatisch an: Von normalerweise 60 bis 80 Schlägen auf teilweise mehr als 500 Schläge pro Minute. Bei dem daraus resultierenden Kammerflimmern ziehen sich die einzelnen Herzmuskelfasern völlig unkoordiniert zusammen, so dass das Herz kein Blut mehr pumpt. Ein Kreislaufzusammenbruch ist die Folge.
In dieser Situation können nur rasche Sofortmaßnahmen den Patienten noch retten. Dazu gibt es eigentlich nur eine Maßnahme: Das Herz muss durch ein Elektroschockgerät, einen so genannten Defibrillator, dazu gebracht werden, seine elektrische Aktivität neu zu ordnen und wieder einen geregelten Herzschlag zu beginnen. In Deutschland überleben nur drei bis acht Prozent der Betroffenen die zum plötzlichen Herztod führenden Symptome.