Berlin (dpa) - Carphedon ist ein selten verwendetes aufputschendes Präparat, das bei Doping-Proben weltweit erst fünf Mal nachgewiesen wurde.
Es steigert die «physische Leistungsfähigkeit und hebt auch die Toleranzschwelle gegen Kälte», erklärte Wilhelm Schänzer, der Chef des Kölner Anti-Doping-Labors. Carphedon wirke ähnlich wie Bromatan, das in den 90er Jahren «wohl für das russische Militär entwickelt wurde» und gehöre in die Gruppe der Amphetamine.
Bromatan, das Soldaten der russischen Armee auch im Afghanistan-Krieg bekamen, hatte bei den Olympischen Spielen 1996 für Schlagzeilen gesorgt, als es bei vier russischen Athleten nachgewiesen wurde. Der legendäre usbekische Sprinter Djamolidin Abduschaparow wurde in den 90er Jahren bei der Tour de France positiv auf dieses Dopingmittel getestet.
Carphedon kann vornehmlich über südostasiatische Internetseiten bestellt werden und soll schon wenige Stunden nach der Einnahme im Urin nicht mehr nachzuweisen sein.