Hamburg (rad-net) - Das Stevens Racing Team zieht die Konsequenzen aus der
laufenden Dopingaffäre. Teammanager Werner von Hacht kündigte am Sonntag in einer
Presseerklärung an "das Team kurzfristig aufzulösen" und den Antrag für eine Lizenz für ein Kontinental Profi Team 2007
zurück zu ziehen. Das Hamburger Profiteam galt als führendes deutsches
Cross-Team und stellte auch die Deutschen Cross-Meister der letzen Jahre. Mit
der KT-Profilizenz konnte es 2006 auch an UCI-Straßen-Rennen teilnehmen.
Der Hamburger Radrennstall war immer mehr in den Fokus einer Doping-Affäre
gerutscht. Nach Recherchen war die Urinprobe des deutschen Cross-Meisters
Johannes Sickmüller von den Titelkämpfen am 8. Januar 2006 verfälscht. Der
Verdacht lautet auf Manipulation mit Fremdurin.
Pressemitteilung des
Stevens Racing Teams |
Werner von Hacht: Stellungnahme zur DM Cross 2006 und den Darstellungen in der Presse
„In enger Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Knabenreich, 2. Vorsitzender des Radsport Verband Hamburg, habe ich die Deutsche Cross Meisterschaft 2006 in Hamburg geplant und organisiert.
Dies geschah vom Zeitplan, Absperrungen, Streckenführung bis hin zu Helfern und auch Ärzten. Bereits Wochen vor der Veranstaltung hatte ich einige Ärzte angesprochen. Dr. Steinmeier bestätigte seine Mitarbeit für den Sonntag.
Weitere Ärzte wurden von Karl-Heinz Knabenreich bestimmt, jedoch hat er laut eigener Aussage durch seine Eingebundenheit in die gesamte Organisation und durch Zeitdruck den Namen Steinmeier bei der Auflistung der Ärzte im Programmheft vergessen.
Am Renntag standen eine Gruppe von Funktionären zusammen, die sich über die Besetzung der Rennärzte für den Sonntag unterhielten. Ich kam zufällig vorbei und habe darauf hingewiesen, dass Dr. Steinmeier am Sonntag anwesend sein wird und dieser auch eingesetzt werden soll.
Während der Veranstaltung hatte ich keine offizielle Funktion und war daher auch nicht weisungsbefugt.
Die deutsche Meisterschaft unterlag der Aufsicht des Bund Deutscher Radfahrer und wurde vom Radsport-Verband Hamburg durchgeführt. Gemäß den Reglements für solche Veranstaltungen sind nur Funktionäre und Kommissäre der Verbände dort weisungsbefugt.
Es ist mir nach wie vor unverständlich, warum ein so renommierter Sportarzt bei der Dopingkontrolle manipuliert haben soll.
Hiermit erkläre ich, dass ich mit der angeblichen Manipulation der Dopingprobe und mit Doping an sich nichts zu tun habe.
Zum Vorstand des Bund Deutscher Radfahrer habe ich in den letzten 2 Wochen engen Kontakt gehalten und muss aufgrund der vorliegenden Verdachtsmomente seitens der NADA gegen Teammitglieder und ehemalige Teammitgliedern die Konsequenzen ziehen.
Den Antrag für eine Lizenz für ein Kontinental Profi Team 2007 ziehen wir zurück, das Stevens Racing Team 2006 wird kurzfristig aufgelöst.
Mein Ziel war es, den Radsport zu fördern, sauber und dopingfrei.“
Stevens Racing Team |