Spannend wird sein, wie Fernow seine Topform nach der Deutschen Meisterschaft vom 10. August in Bielefeld konservieren konnte und nun nach dem Titelgewinn bei der DM auch bei der EM glänzen kann. Stark zeigten sich bei der DM und beim Vorbereitungs-Lehrgang zur EM vergangene Woche in Nürnberg aber auch Retschke und Barth, die sicherlich genauso für eine vordere Platzierung gut sind. Die Deutschen gelten als die großen Favoriten.

«Nach der besten Vorbereitung seit Jahren, die wir als deutsches Steher-Team bestritten haben, gehe ich zuversichtlich mit meinen Rennfahrern in die EM. Alle Rennfahrer und Schrittmacher sind in toller Verfassung und in Topfom. Wir haben eines der stärksten Teams des gesamten Starterfeldes, so dass unsere Zielsetzung ganz klar eine Medaille ist», sagte Mario Vonhof, Beauftragter für Steher- und Derny-Sport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), gegenüber «rad-net».

Der Titelverteidiger, Patrick Kos aus den Niederlanden, hat unterdessen nicht gemeldet, so dass die Deutschen vor allem mit der Konkurrenz aus der Schweiz rechnen müssen - allen voran der dreifache Ex-Europameister Giuseppe Atzeni mit dem Bielefelder Schrittmacher André Dippel und Mario Birrer an der Rolle des Singeners Helmut Baur. Kos' Landsmann Matthé Pronk mit Schrittmacher Sam Mooij, zweifacher Ex-Derny-Europameister und amtierender nationaler Steher-Meister, sollte aber auch nicht unterschätzt werden. Der 39-jährige Sohn des zweifachen Steher-Weltmeisters Mattheus Pronk ist für seine Tempohärte bekannt.

Nach derzeitigem Meldestand werden zwei Vorläufe über 40 Kilometer gefahren. Der erste wird um 18 Uhr gestartet. Die jeweils ersten Vier qualifizieren sich für das Finale um die Medaillen am Samstag, das um 18:30 Uhr gestartet wird und über eine Stunde geht. Das kleine Finale um die Platzierungen ab Rang neun ist für 17 Uhr angesetzt. Sollte es wider Erwarten regnen, werden die Rennen auf Sonntag verschoben.