Freiburg (dpa) - Die Freiburger Staatsanwaltschaft hat nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» ein Ermittlungsverfahren gegen die Mannschaftsärzte des T-Mobile- Radrennstalls, Andreas Schmid und Lothar Heinrich, eingeleitet.
Das bestätigte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier der «SZ» auf Anfrage. Die Behörde reagierte damit auf eine Anzeige des Doping- Experten Werner Franke. Der Heidelberger Arzt bezieht sich in seiner Anzeige auf die Enthüllungen des Belgiers Jef d'Hont.
D'Hont war in den 90er Jahren Masseur des damaligen Teams Telekom und behauptet in einem soeben erschienenen Buch, in dem Radrennstall habe es organisiertes Doping mit Hilfe der Freiburger Ärzte gegeben. Franke erstattete daraufhin Anzeige wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und wegen versuchter Körperverletzung. «Es liegt ein Anfangsverdacht vor, der es rechtfertigt, dass wir Ermittlungen aufnehmen», sagte Maier der Zeitung.
Unterdessen hat sich Hans-Hermann Dickhuth, seit 2002 Leiter der sportmedizinischen Abteilung der Uniklinik Freiburg, erstmals kritisch über seine beiden Mitarbeiter geäußert. Schmidt habe ihm gegenüber erklärt, so Dickhuth, er habe keine Absicht, gegen d'Hont klagen zu wollen. Generell habe er inzwischen den Eindruck, «dass die Vorwürfe ein großes Problem für die beiden Ärzte werden könnten», sagte Dickhuth der «SZ».