Mainz (dpa) - Der Sportjurist Ulrich Haas von der Universität Mainz hält das Doping-Problem für ein Teil des Systems Radsport. «Nur mit dem Austausch von irgendwelchen Köpfen, also Sportlern, ist das Problem Doping nicht zu lösen», sagte Haas.
Das Problem sei systemimmanent, so der Sportjurist im ZDF-Morgenmagazin. «Wenn sie als Radsportler in einem System aufwachsen, wo alle Vorbilder leistungssteigernde Substanzen zu sich nehmen, verlieren sie das Bewusstsein, etwas falsch zu machen.»
Allerdings sei die positive Probe des T-Mobile-Fahrers Sinkewitz kein schlechtes Ergebnis, sagte Haas. «Das zeigt doch: Die Kontrollen funktionieren. Mir würde es eher besonders verdächtig vorkommen, wenn es bei einer Großveranstaltung wie der Tour de France keine positive Probe gäbe», erklärte der Sportjurist. Fahrer wie Sinkewitz aus dem Verkehr zu ziehen, halte er für «die einzige wirksame Strafe».