Frankfurt (rad-net) - Die von der Deutschen Sporthilfe geförderten Nachwuchs- und Spitzenathleten hatten im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen von über 11,2 Millionen Euro. Das zeigen die Vorab-Ergebnisse einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln unter den von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athletinnen und Athleten.
Wie aus der repräsentativen Befragung mit 1653 Athleten aller Kaderstufen hervorgeht, sanken die Bruttoeinnahmen von Deutschlands Top-Athleten im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 220 Euro im Monat. Am härtesten trifft es die Mitglieder des Olympia- und Paralympics-Kaders. Bei ihnen fiel der Rückgang mit monatlich 944 Euro und damit einem Einkommensverlust von 25,6 Prozent am höchsten aus. Kumuliert hat diese Athletengruppe im Jahr 2020 einen Einnahmeverlust von rund 5,9 Millionen Euro erlitten. Während insbesondere Einnahmen aus dem Wettkampfbetrieb, wie Antritts- und Preisgelder (-60,5%), sowie aus Sponsoren- und Werbeverträgen (-53,3%) oder Zahlungen der Vereine (-35,0%) wegfielen, blieb die Förderung der Deutschen Sporthilfe, von der auch circa 100 Radsportlerinnen und Radsportler profitieren, sowie die Unterstützung für die Inhaber von Sportförderstellen konstant beziehungsweise erhöhte sich teilweise sogar im Vergleich zum Vorjahr.
Insbesondere den Medaillenkandidaten für Tokio hatte die Deutsche Sporthilfe durch die Verlängerung der Elite-Programme schon früh Planungssicherheit geben können, trotz der Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele.
Athleten im Perspektiv- und Ergänzungskader standen in 2020 rund 254 Euro und damit 13,1 Prozent weniger Einnahmen im Monat zur Verfügung, Athleten im Nachwuchskader hatten dagegen einen Zuwachs von 12,50 Euro und damit 2,3 Prozent im Monat zu verzeichnen.
Zusätzlich zu den ökonomischen Auswirkungen wurden Effekte der Pandemie auf die Lebenszufriedenheit und Karriereplanung der Athleten untersucht. So gaben 36 Prozent der Sportler an, dass sie im vergangenen Jahr an ein Karriereende gedacht haben. Auf der anderen Seite zeigt sich der unerschütterliche Optimismus, der viele Top-Athleten auszeichnet: Rund 86 Prozent gaben bei der Befragung an, dass sie optimistisch beziehungsweise eher optimistisch als pessimistisch an die sportliche Zukunft denken.