Bern (dpa) - Radprofi Tom Dumoulin hat zum Abschluss der 79. Tour de Suisse das Zeitfahren in Bern gewonnen und Fabian Cancellara auf Platz drei verwiesen.
Der vierfache Zeitfahr-Weltmeister aus der Schweiz, der sich im März bei einem Sturz beim E3 Harelbeke in Belgien zwei Lendenwirbel gebrochen hatte und lange pausieren musste, sorgte damit aber trotzdem für ein kleines sportliches Lebenszeichen.
Cancellara, der im Frühjahr auf alle Klassiker verzichten musste, war auf den 38,4 Kilometern rund um Bern 19 Sekunden langsamer als der Niederländer Dumoulin (48:36 Minuten) und zwei Sekunden als der Gesamtsieger Simon Spilak.
Der Slowene aus dem russischen Katusha-Team holte sich das Gelbe Trikot bei der Rundfahrt durch die Schweiz, die als Generalprobe für die am 4. Juli beginnenden Tour de France gilt, von Thibaut Pinot. Der Franzose rutschte noch auf den vierten Platz ab. Spilak hatte in der Endabrechnung fünf Sekunden Vorsprung auf Geraint Thomas.
Cancellara will bis zur Tour de France keine Rennen mehr bestreiten. Er könnte zum Auftakt am 4. Juli in Utrecht beim Eröffnungs-Zeitfahren neben Dumoulin und dem Briten Chris Froome zum größten Konkurrenten von Tony Martin werden, der das erste Gelbe Trikot seiner Karriere anpeilt. Der Wahlschweizer hat sein Training und seine Wettkampfeinsätze seit Monaten auf diesen wichtigen Termin abgestimmt.
Sein Landsmann John Degenkolb verpasste in der Schweiz als letzte Bestätigung zwar den avisierten Etappensieg, stellte seine Form aber unter Beweis. Nach der mutmaßlich bevorstehenden Tour-Absage seines Teamkollegen Marcel Kittel ruhen große Tour-Hoffnungen seines Giant-Alpecin-Teams auf den Schultern des Mailand-Sanremo- und Paris-Roubaix-Siegers.
Am Samstag hatte der Astana-Profi Alexej Lutsenko die 8. Etappe in der Schweiz im Alleingang gewonnen. Der kasachische Meister setzte sich bei einem 152,2 Kilometer langen Rundstreckenrennen um Bern vor dem Belgier Jan Bakelants durch.