Madrid (dpa) - Fünf Monate nach Aufdeckung der Doping-Affäre Fuentes hat Spaniens Radsportverband RFEC die Disziplinarverfahren gegen die rund 30 verdächtigten spanischen Fahrer einstweilig eingestellt.
Die Profis können damit wieder an Rennen teilnehmen, wie die spanische Presse berichtete. Hintergrund sei, dass die Erkenntnisse aus den polizeilichen Ermittlungen der «Operation Puerto» nicht für Verbandsstrafen, sondern nur für einen Prozess vor Gericht herangezogen werden könnten. Der RFEC erklärte, zunächst müsse ein Urteil seitens der Justiz abgewartet werden. Erst dann könne der Verband selbst wieder aktiv werden.
«Die 'Operation Puerto' fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus», schrieb die Zeitung «El Mundo», nachdem bereits am Tag zuvor die Ermittlungen des italienischen Verbandes gegen Giro-Sieger Ivan Basso eingestellt worden waren. Der Doping-Skandal um den Sportmediziner Eufemiano Fuentes und vier weitere Hauptverdächtige war im Mai dieses Jahres aufgeflogen.
Rund 50 Radprofis sind mit der Affäre in Verbindung gebracht worden, darunter auch Jan Ullrich, der zusammen mit anderen Fahrern von der diesjährigen Tour de France ausgeschlossen worden war. Sein früherer Team-Kollege bei T-Mobile, Oscar Sevilla, forderte, die Profis müssten nun finanziell entschädigt werden.