Heidelberg (dpa) - Der geständige Dopinsünder Patrik Sinkewitz hat eingeräumt, noch in diesem Jahr mit Cortison behandelt worden zu sein. «Im April 2007 hätte er das letzte Mal Cortison in Freiburg gespritzt bekommen, sagte Herr Sinkewitz dem BKA», erklärte der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Allerdings liegt möglicherweise kein Doping-Vergehen von Sinkewitz wegen dieser Behandlung mit Cortison vor. Denn dem 27-Jährigen aus Fulda könnte - wie seinem früheren T-Mobile-Teamkollegen Jan Ullrich - im Gesundheitspass die Einnahme von Cortison als Mittel beispielsweise gegen Asthma gestattet gewesen sein. «Das bis zum Wechsel der Team-Mediziner bei T-Mobile im Mai 2007 das System 'legales Doping' über fingierte Ausnahmegenehmigungen angewendet wurde, davon gehe ich aus», sagte Sinkewitz-Anwalt Michael Lehner der dpa.
Der des Testosteron-Dopings überführte Sinkewitz hatte in der Vorwoche vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) über die Art und Weise der Verabreichung von Dopingmitteln durch Ärzte und Teamärzte unter anderem beim Bonner T-Mobile-Team im Jahr 2006 ausgesagt. Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) und Mitarbeiter der Freiburger Staatsanwaltschaft durchsuchten daraufhin in Freiburg die Arbeitsplätze und Wohnungen der Uni-Mediziner und ehemaligen T-Mobile-Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid.