Erfurt (rad-net) - Nach kurzer, schwerer Krankheit ist mit Siegfried Stoltze ein Urgestein des Erfurter Radsports im Alter von 85 Jahren plötzlich verstorben.
Bereits im Babyalter zog das spätere Ehrenmitglied des RSC Turbine Erfurt mit seiner Familie für 28 Jahre in das Funktionshaus der Radrennbahn im Andreasried. Keine Frage, dass das Mitglied der Erfurter Radsport-Dynastie Stoltze vom Radsport infiziert wurde, viele erfolgreiche Radsportler ließen sich in seiner Verwandtschaft finden: die Radball-Europameister 1928 Georg senior und Walter Stoltze waren seine Onkel, der Steherweltmeister 1960 Georg Stoltze junior und die Radball-Vizeweltmeister 1968 Hans und Dieter Stoltze waren seine Cousins.
Als junger Rennfahrer verhalf er gemeinsam mit den Erfurtern Bruno Zieger und Siegfried Topf seinem Kapitän Erich Schulz (SV Post) die DDR-Rundfahrt 1952 zu gewinnen und fuhr sich beim DDR-Auswahlrennen, einem 100 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Erfurt hinauf nach Oberhof und zurück, als Vierter in die Spitzenklasse der Straßenfahrer.
Dazu war er seit 1949 über sechs Jahrzehnte als Glöckner, Rundenanzeiger und Mechaniker an der Radrennbahn in Erfurt Andreasried tätig und hat in dieser Zeit viele Asse von Walter Lohmann, Danny Clark bis zu Kristina Vogel und René Enders als Kampfrichter begleitet. Dazu war Stoltze bei fast allen Thüringen-Rundfahrten sowie vielen weiteren Straßenrennen in Thüringen als Helfer im Einsatz und fhr den Schlusswagen beim Hainleite-Klassiker. Nicht nur der Erfurter Radsport wird ihn also in ehrenvoller Erinnerung behalten.