Hamburg (dpa) - Der unter Dopingverdacht stehende Radcross-Profi Johannes Sickmüller weist weiter alle Vorwürfe von sich. «Ich bin niemals mit Doping in Berührung gekommen und habe niemals Dopingmittel zu mir genommen», sagte der deutsche Meister dem «Hamburger Abendblatt». Zu einer angeblich verfälschten Dopingprobe nach seinem Titelgewinn im Januar in Hamburg sagte Sickmüller, er könne sich nicht erklären, warum der Urin nicht sein Steroidprofil aufweisen solle. Der Deutschlandfunk hatte über stark abweichende Werte in der Probe berichtet.
Sickmüller erhob seinerseits Vorwürfe gegen die Nationale Antidoping-Agentur NADA, die den Bericht bestätigt hatte: «Es ist sehr fragwürdig, wenn da neun Monate nach der Dopingkontrolle diese Fragen aufgeworfen werden - und das in aller Öffentlichkeit, wo die NADA gemäß ihren Regeln zur Verschwiegenheit verpflichtet ist.» Der 24-Jährige kündigte an, vorerst keine Rennen zu fahren, bis die Vorwürfe geklärt seien. Sein Hamburger Team Stevens Racing hatte eine zwischenzeitliche Suspendierung aufgehoben. Zugleich äußerte er sich zuversichtlich, bei den deutschen Meisterschaften im Januar in Auerbach wieder an den Start zu gehen.
Sickmüller steht unter Verdacht, von dem Hamburger Arzt Til Steinmeier mit verbotenen Präparaten versorgt worden sein. Gegen Steinmeier ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz.