Como (rad-net) - Während Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) gestern seinen zweiten Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt feiern konnte, wurde das Rennen von einigen schweren Stürzen auf der Abfahrt des Muro di Sormano überschattet. Am schlimmsten traf es Jan Bakelants (Ag2r-La Mondiale) und Simone Petilli (UAE Team Emirates).
Als erstes war Laurens de Plus (Quick-Step Floors) in der tückischen, nicht gut einsehbaren zu Fall gekommen und über die Leitplanke in die Böschung gestürzt. Zunächst wurde Schlimmstes befürchtet doch der Belgier war letztendlich sogar der Rennfahrer, der mit am glimpflichsten davonkam. Er zog sich Prellungen an seinem rechten Knie zu und wurde schnell wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Am schlimmsten traf es Jan Bakelants, der noch tiefer als De Plus in die Schlucht fiel und sich zwei Lendenwirbel sowie sieben Rippen brach, glücklicher Weise blieb seine Lunge dabei unverletzt. Sein Team Ag2r-La Mondiale bestätigte noch am Abend dass Bakelants sich aber in einem stabilen Zustand befindet, selbst atmen und sich bewegen kann und bei Bewusstsein ist. Die Wirbelbrüche sollen im MRT aber noch einmal genauer untersucht werden.
Ebenfalls schwer verletzt hat sich Simone Petilli. Er war zunächst mit einer Gehirnerschütterung, einer Platzwunde an der Stirn sowie Prellungen an der rechten Schulter und Hüfte ins Krankenhaus gebracht worden. Wie sein Team später mitteilte, wurde bei dem 24-Jährigen auch ein Bruch des rechten Hinterhauptskondylus festgestellt - eine Fraktur im Nacken, die tödlich sein kann, wenn sie nicht entdeckt wird. Weiter brach sich der Italiener den rechten Querfortsatz eines Rückenwirbels sowie das rechte Schlüsselbein und Schulterblatt.
Daniel Martinez (Wilier-Triestina) stürzte an der selben Stelle und verletzte sich an seiner linken Seite. Untersuchungen im Krankenhaus ergaben aber keine Brüche und er kann wie geplant bei der Tour of Turkey (10. bis 15. Oktober) starten.