Arosa (rad-net) - Kristian Hynek und Martin Stošek (Future Cycling Northwave) waren auf der zweiten Etappe des Swiss Epic erfolgreich. Nach einer Attacke am Schlussanstieg holten sich die Tschechen den Tagessieg, konnten jedoch Nino Schurter/Lars Forster (Scott-Sram) im Gesamtklassement nicht überholen. Bei den Damen drückten Annika Langvad/Haley Batten dem Rennen erneut ihren Stempel auf.
Schurter/Forster starteten stark in die 75 Kilometer lange zweite Etappe von Laax nach Arosa, mit dem Wissen, dass das Ende der Etappe nicht exakt auf ihre Fähigkeiten zugeschnitten war. Schurter/Forster erarbeiten sich deshalb bereits zu Beginn einen Vorsprung von rund einer Minute. Der Däne Simon Andreassen konnte als einziger mit den Schweizern mithalten, erhielt jedoch mehrere Warnungen und schlussendlich Zeitstrafen, weil der Abstand zu seinem Teampartner Jaroslav Kulhavý jeweils mehr als zwei Minuten betrug.
Hinter Schurter/Forster bildete sich eine grosse Verfolgergruppe mit Daniel Geismayr/Ben Zwiehoff (Centurion Vaude), Hynek/Stosek, Casey South/Noah Blöchlinger (BMC Fischer) und Urs Huber/Simon Stiebjahn (Bulls Heroes). Die vier Teams arbeiteten gut zusammen und hielten den Rückstand auf Schurter/Forster in Grenzen. Nach rund 51 Kilometern schlossen die Verfolger zur Spitze auf, einzig das BMC Fischer Team musste vorzeitig abreißen lassen.
Beim 20 Kilometer langen Anstieg mit 1000 Höhenmetern von Chur zum Rot Tritt gab Daniel Geismayr das Tempo vor. Geismayr/Zwiehoff setzten insbesondere Lars Forster unter Druck, doch der Schweizer konnte an den beiden Österreichern dranbleiben. Das Tempo war für die anderen Teams jedoch zu hoch, weshalb bloß noch Future Cycling Northwave, Scott-Sram und Centurion Vaude für den Etappensieg in Frage kamen. «Gegen Ende des Anstiegs bemerkte ich, dass nicht mehr alle Fahrer das Tempo mitgehen können», so Kristian Hynek. «Wir erhöhten das Tempo nochmals und konnten eine Lücke herausfahren. Diesen Vorsprung gaben wir nicht mehr aus der Hand.» So gewannen sie schließlich mit 36 Sekunden Vorsprung auf Schurter/Forster und 44 Sekunden vor Geismayr/Zwiehoff.
Langvad/Batten konnten sich bei den Frauen schnell absetzen. Einzig Nicole Koller konnte den beiden folgen, musste dabei jedoch ohne ihre Partnerin Sina Frei auskommen. Die junge Schweizerin hatte sich bei ihrem Sturz gestern eine Knieverletzung zugezogen und musste das Rennen kurz nach dem Start aufgeben. Koller setzte das Rennen allein und außer Konkurrenz fort, hielt dabei stets mit Langvad/Batten mit und zeigte, dass bei einem glücklicheren Verlauf für das Swiss Cycling Team diese Woche noch einiges möglich gewesen wäre. Nach 20 Kilometern hatten Langvad/Batten (Specialized Racing) bereits eine Minute Vorsprung auf das Überraschungsteam Linda Indergand/Karla Stepanova (Maloja Pushbikers).
Beim letzten Anstieg betrug der Vorsprung von Langvad/Batten beinahe fünf Minuten auf Stefanie Dohrn/Elisabeth Brandau (Centurion-Vaude Radon). Letztere konnten ihre Stärken auf den ersten fünf Kilometern dieses Aufstiegs ausspielen und überholten nicht nur Indergand/Stepanova, sondern machte auch drei Minuten gut auf das Führungsduo um Langvad/Batten. Trotzdem lag das Specialized Racing Team nicht mehr in Reichweite – vom Rot Tritt nach Arosa konnten die beiden nochmals eine Schippe drauflegen und holten sich den Etappensieg mit 2:21 Minuten Vorsprung auf Dohrn/Brandau, gefolgt von Indergand/Stepanova mit 8:07 Minuten Rückstand.
Nach zwei Etappen führen Langvad/Batten mit mehr als 15 Minuten Vorsprung vor Dohrn/Brandau, welche wiederum etwas mehr als drei Minuten vor Ariane Lüthi/Alice Pirard (Andermatt Spur) klassiert sind. Bei den Männern geht es enger zu: Dort haben Schurter/Forster «nur» 1:33 beziehungsweise 5:32 Minuten Vorsprung auf Geismayr/Zwiehoff und Fabian Rabensteiner/Samuele Porro (Trek-Pirelli 1).
Am Donnerstag erwartet die Teams eine kurze, aber mit Highlights gespickte Etappe rund um Arosa. Die dritte Etappe des Swiss Epic ist ein 50 Kilometer langer Rundkurs um Arosa mit 1900 Höhenmetern.