Stuttgart (dpa) - Radprofi Stefan Schumacher geht in die Offensive. Der WM-Dritte, bei dem im Vorfeld der Titelkämpfe bei unangemeldeten Doping-Tests erhöhte Blutwerte festgestellt worden waren, wird die Ergebnisse der Untersuchungen im November offenlegen.Das erklärte sein Manager Heinz Betz der Deutschen Presse- Agentur dpa. Schumacher, der zur Zeit Urlaub macht, ist laut Betz am 11. November zurück. «Danach werden wir noch in diesem Monat durch eine Experten-Kommission die Werte offenlegen und klarmachen, dass es keinen Doping-Fall Schumacher gibt.» Der 26-jährige Profi aus dem Team Gerolsteiner hatte die Unregelmäßigkeiten mit einer Durchfall-Erkrankung erklärt.
Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA hatte Schumacher und die anderen deutschen WM-Starter am 25. September unmittelbar vor WM-Beginn kontrolliert. Schumacher hätte «mehrere erhöhte Werte» aufgewiesen, wie die NADA-Sprecherin Ulrike Spitz bestätigte, ohne ins Detail zu gehen. Das Testergebnis ging an den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und an den Weltverband UCI. Der sah keinen Grund für eine vorläufige Schutzsperre, die zum Beispiel bei erhöhten Hämatokritwerten obligatorisch ist und das WM-Aus für den ambitionierten Schumacher in Stuttgart bedeutet hätte. Laut NADA waren die Ergebnisse der Tests bei den anderen kontrollierten WM- Startern ohne Befund.
Hans-Michael Holczer, Manager des Teams Gerolsteiner und bei den Titelkämpfen Teamchef der Elitefahrer, ist sich «100 Prozent sicher, dass keine Manipulation vorlag». Sonst wäre Schumacher laut Holczer bei der WM nicht gestartet.