Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) macht Schule. Im mittlerweile zehnten Jahr werden im März die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Trainingslager des Nachwuchses auf Mallorca von Lehrerinnen und Lehrern begleitet. „Das sind keine Weiterbildungsmaßnahme im klassischen Sinne. Es soll einfach dafür gesorgt werden, dass die Lehrgangsteilnehmer durch die entstehenden Fehlzeiten keine schulischen Nachteile haben“ erklärt Hermann Mühlfriedel, Bundestrainer für den Jugendbereich, der die Maßnahmen koordiniert. Durchgeführt werden die Maßnahmen in Kooperation mit den Eliteschulen des Sports Lausitzer Sportschule Cottbus und Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern sowie der Stiftung Deutsche Sporthilfe.
Außerdem sind auf Mallorca auch weitere Maßnahmen zur Dopingprävention geplant. „Athleten, die kritisch denken, ihr Handeln reflektieren und ein Problembewusstsein haben, besitzen die beste Prognose“ sagt der Sportpsychologe Benjamin Fischer, der die Anti-Doping-Maßnahmen auf Mallorca begleiten soll. „Wer nicht fest davon überzeugt ist, ohne verbotene Methoden schnell Rad fahren zu können, wird es auch nicht können. Deshalb arbeiten wir daran, dass die Sportlerinnen und Sportler ihr Selbstvertrauen und die Überzeugung zurück gewinnen, dass sie mit solidem Training, Talent und mentaler Stärke auch vermeintlich gedopte Gegner schlagen können“, so Fischer weiter.
Die Kombination aus sportlicher und schulischer Ausbildung, mit der der BDR seine Nachwuchsathleten jetzt seit zehn Jahren untestützt, soll optimale Leistungen und optimale Ausbildung für die Zukunft sichern. Mit teilweise fünf Lehrkräften werden die Nachwuchs-Radsportler dabei in die entsprechenden Trainingslager begleitet. Die Vorbereitung der Betreuung beginnt dabei für die Verantwortlichen schon im Dezember mit der Abfrage der Fächerwünsche und der thematischen Schwerpunkte der Teilnehmer festzulegen.
Die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet erfordert auf Grund der verschiedensten Lehrpläne dabei auch von den beteiligten Lehrkräften enorme Flexibilität. Die Unterrichtszeiten des Einzel- und Kleingruppenunterrichts werden dabei um das Training angeordnet und beginnen schwerpunktmäßig am späten Nachmittag.