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20.04.2000 20:38
Schmidt gewinnt die Niedersachen-Rundfahrt
Torsten Schmidt hat als erster Radprofi zwei Mal hintereinander die Internationale Niedersachsen-Rundfahrt gewonnen. Der 28-Jährige aus Schwelm bei Köln verteidigte auf der zehnten und letzten Etappe von Bad Pyrmont nach Einbeck das Gelbe Trikot des Spitzenreiters und sorgte mit der Wiederholung seines Vorjahressieges für ein Novum. Nach insgesamt 1.672 Kilometern, 20 Sprint- und 17 Bergwertungen siegte der Profi aus dem Team Gerolsteiner am Donnerstag mit elf Sekunden Vorsprung vor Fred Rodriguez (USA/Team Mapei) und Bert Grabsch (Team Cologne). Vor Schmidt hatte sich Jens Voigt zwei Mal (1994/1997) mit zeitlichem Abstand in die Siegerliste der Niedersachsen-Tour eingetragen.
"Diesmal ist mir der Erfolg noch wichtiger, denn ich bin für einen deutschen Sponsor gefahren", kommentierte Torsten Schmidt seinen zweiten Gesamtsieg. Die Grundlage hatte er am vergangenen Sonntag auf der "Königsetappe" mit sechs Bergwertungen im Harz gelegt, als er die Konkurrenten aus 16 Teams in eindrucksvoller Manier abhängte. "Danach war ich fast unterfordert. Ich brauchte die letzten Tage nur mitrollen, meine Teamkollegen haben alles für mich gemacht", bedankte sich der zweimalige Rundfahrtsieger bei seinen sieben Mitstreitern vom GS 2-Team Gerolsteiner.
"Ich bin stolz auf diesen Sieg. Schließlich sind Jan Ullrich und Bjarne Riis bei dieser Rundfahrt gefahren, ohne Gesamtsieger zu werden. Steffen Wesemann und Andreas Klöden haben das Rennen gewonnen, aber nur einmal. Jens Voigt war zweimal Sieger, aber nicht hintereinander", sagte Schmidt, dessen ärgster Widersacher diesmal der Amerikaner Fred Rodriguez war.
Der gebürtige Mexikaner vom italienischen Mapei-Team konnte durch seinen Tagessieg auf der zehnten und damit letzten Etappe über 133,6 Kilometer von Bad Pyrmont nach Einbeck den Rückstand durch Zeitgutschriften noch verkürzen, musste sich aber letztlich elf Sekunden hinter Schmidt mit Rang zwei begnügen. Im Massenspur kam Sven Teutenberg (Team Gerolsteiner) auf Platz zwei.
"Wer gewinnen will, muss erst an uns vorbei. Unsere Mannschaft hat sich als deutsche Nummer zwei hinter Team Telekom etabliert", meinte Schmidt: "Wir sind ein Team mit Perspektiven und dank guter Leitung durch Rolf Gölz und Hans Holtzer entwicklungsfähig. Es macht mir nichts, dass wir nicht an den ganz großen Rennen teilnehmen. Ich nehme es, wie es kommt."
Die Teamkollegen des alten und neuen Gesamtsiegers parierten auch auf dem letzten Abschnitt alle Attacken der Konkurrenten und behielten immer den Überblick. Gerolsteiner-Teamchef Hans Holczer freute sich nicht nur über den Gesamtsieg von Torsten Schmidt. Als bester Sprinter gewann dessen Teamkollege Olaf Pollack wie im Vorjahr die Wertung um das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers.
Der Weltmeister aus dem Bahnvierer war die ersten sechs Tage im Gelben Trikot gefahren. "Bergkönig" wurde der Österreicher Hannes Hempel, der schon 1999 bester Kletterer war. Zurück
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