Gran Canaria (dpa) - Oleg Tinkow will seinen Profi-Radrennstall zum Saisonende 2016 verkaufen. Das erklärte der exzentrische russische Oligarch des Tinkoff-Saxo-Teams, in dem der zweimalige Tour-de-France-Gewinner Alberto Contador und Straßen-Weltmeister Peter Sagan die großen Stars sind.
Als Gründe nannte Tinkow ökonomische Erwägungen und persönliche Enttäuschungen, dass seine Initiativen zur Veränderung des Geldflusses im internationalen Radsport-Business ungehört blieben. «Ich habe 60 Millionen Euro in den Radsport gesteckt», sagte Tinkow dem Internetanbieter «cyclingnews».
Mit dem Tinkow-Ausstieg könnte das Karriereende Contadors einhergehen. Der jetzt 33 Jahre alte Spanier hatte schon mehrfach seinen möglichen Rücktritt für Ende 2016 angekündigt.
Der russische Bankbesitzer hatte den Rennstall erst 2014 von Ex-Toursieger Bjarne Riis für angeblich sechs Millionen Euro gekauft. Wenige Monate später entließ er den dänischen Teamchef mit der Einschätzung «Totalversager». Riis wollte seitdem in den Radsport zurückkehren - bisher ohne Erfolg und Geldgeber.
«Mir ist egal, wer den Rennstall nimmt. Ich würde auch an Riis verkaufen», ließ Tinkow jetzt im Trainingslager auf Gran Canaria wissen. Nur Sagan und der Pole Rafal Majka haben noch Verträge für 2017.