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Primoz Roglic verlor bei der Vuelta das Rote Trikot. Foto: Unipublic/Charly López
26.10.2020 11:38
Roglič verliert Rotes Trikot wegen Problemen mit der Regenjacke

Sallent de Gállego (rad-net) - Nach einem Fehler auf der sechsten Etappe der Vuelta a España musste Primož Roglič das Rote Trikot des Gesamtführenden gestern abgeben. Der Slowene verlor nach Problemen mit seiner Regenjacke im falschen Moment wichtige Sekunden, die er letztendlich nicht wieder aufholen konnte. Der Fahrer liegt nun 30 Sekunden hinter dem neuen Gesamtführenden, Richard Carapaz (Ineos Grenadiers).

Die gestrige Etappe der Vuelta von Biescas nach Sallent de Gállego war von kaltem und nassem Wetter geprägt, sodass Roglič auf der Abfahrt vor dem finalen Anstieg nach Formigal nach seiner Regenjacke griff. Das Anziehen der Jacke entwickelte sich für den 30-Jährigen jedoch schnell zum Problem - eine Situation, die seine Konkurrenz für sich nutzte. Carapaz, Marc Soler (Movistar) und Hugh Carthy (EF Pro Cycling) verschärften das Tempo und brachten den Fahrer von Team Jumbo-Visma damit in die Defensive.

«Bei der Abfahrt nach dem vorletzten Anstieg hatte ich Probleme mit meiner Jacke, weshalb wir ein bisschen zu weit zurücklagen als sich das Peloton aufteilte. Wir mussten alle Register ziehen, um wieder aufzuschließen. Letztendlich haben wir das auch geschafft, aber beim finalen Anstieg hatte ich dann nicht mehr genügend Kraft in den Beinen, um die Attacken zu parieren. Wir haben alles gegeben», erklärte Roglič nach der Etappe, in die er mit fünf Sekunden Vorsprung im Gesamtklassement gestartet war.

Auch Grischa Niermann, Sportlicher Leiter bei Jumbo-Visma fand nach der Etappe am Sonntag klare Worte und machte die gesamte Mannschaft für den Fehler im falschen Moment verantwortlich: «Als Team waren wir in der Lage, die Situation zu lösen, aber mehr konnten wir nicht.» Roglič habe sich zu weit hinten in der Gruppe aufgehalten, als er den Kampf mit seiner Jacke austrug und Ineos habe den Angriff zum richtigen Zeitpunkt gesetzt. «Es war wirklich schade und ein kollektiver Fehler von uns. An diesem Punkt darf man nicht zurückfallen, aber es ist passiert und bedurfte einer großen Anstrengung, ihn zurückzubringen. Am Ende haben wir Zeit verloren und es war ein schlechter Tag», berichtete Niermann weiter und gab zu, mit dieser Art Attacken während der gesamten Rundfahrt rechnen zu müssen. «Es war allein unsere Schuld.»

Trotz des Fehlers am gestrigen Tag, bleibt Niermann aber für den weiteren Verlauf der spanischen Grand Tour optimistisch: «Die Vuelta ist nach wie vor weit offen. Wir hätten lieber fünf Sekunden Vorsprung als dreißig Sekunden Rückstand, aber mit dem Zeitfahren, das noch ansteht, sind wir immer noch in einer guten Ausgangsposition.»

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